Unterhaus
Wettbewerbsverzerrung
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| Samstag, 2. Oktober 2004Hermannus Pfeiffer (FR 2.10.) fordert eine Reform der Regionalliga: „Wirtschaftlich ist die Regionalliga eine Dreiklassen-Gesellschaft. Vereine wie der FC St. Pauli spielen zwar regelmäßig vor mehr als 15 000 Zuschauern, müssen aber finanziell ums Überleben kämpfen, kleine Provinzvereine wie die TSG Hoffenheim kicken lediglich vor ein paar hundert Zuschauern und schwimmen im Geld. Sportlich ist die Regionalliga keineswegs drittklassig. Wie der DFB-Pokal regelmäßig zeigt, ist die Kluft zur Zweiten Liga nicht so groß und die Spanne zur spielerisch schwächelnden Bundesliga immerhin überschaubar. Aber das hohe sportliche Niveau kostet Geld, viel Geld. Lediglich Neuling FC Nöttingen spielt in der professionellen dritten Liga noch Amateurfußball. Neben den teuren Amateuren von elf Bundesligisten und einem Dutzend unabhängiger Clubs, die mehr schlecht als recht von Zuschauern und diversen Werbepartnern leben, gibt es Firmen-Kicker und Sponsor-Clubs. (…) Wirtschaftswissenschaftler Jörn Littkemann kritisiert die Dreiklassen-Gesellschaft. Sie sei sportlich wie wirtschaftlich problematisch. Littkemann gilt nicht als Freund von Regularien, aber er fordert vom DFB, endlich saubere Grenzen zu ziehen. „Wir sollten danach streben, die unabhängigen Clubs zu stärken.“ Die Wettbewerbsverzerrung durch Bundesliga-Amateure und Weltkonzerne ärgert mittlerweile auch das Fernsehen. Der SWR hat seine Regionalligasendung abgesetzt.“