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Ungeheures verlangt dieser Florian Homm von der BVB-Geschäftsleitung: Rendite!

Oliver Fritsch | Samstag, 2. Oktober 2004 Kommentare deaktiviert für Ungeheures verlangt dieser Florian Homm von der BVB-Geschäftsleitung: Rendite!

Tim Bartz (FTD 1.10.) findet ein Haar in der Dortmunder Suppe: „Borussia Dortmund ist in die Fänge eines fiesen Finanzgurus geraten, dessen Sympathiewert irgendwo zwischen Kinderschreck und Roland Koch schwankt und der den Kapitalmarkt nach eigenen Angaben besser versteht als die Abseitsfalle. Ungeheures verlangt dieser Florian Homm von der BVB-Geschäftsleitung: Rendite! So was hat wirklich noch niemand von Gerdniebaummichaelmeier gefordert. Und weil das so ist, ist auch nicht mehr viel übrig von den Börsenmillionen des Rauschjahres 2000. Da Niebaummeier aber zwei clevere Finanzfüchse sind, wissen sie: Wer erst einmal so richtig drin hängt in den Miesen, dem fällt die Prasserei nicht schwer. Folgerichtig haben sich die beiden Strategen daher dem US-Investor und Bondexperten Stephen Schechter anvertraut, wie die Sport-Bild zu wissen glaubt. Für 130 Mio. Euro sind die drei ab jetzt beste Freunde. So einfach ist das. Das freut Niebaummeier gleich doppelt: Erstens können sie noch einmal genauso viel Kapital unters Volk bringen wie vor vier Jahren, und zweitens hat Ruhrpott-Dauerrivale Schalke 04 seine Zukunft lediglich für schlappe 85 Mio. Euro an Schechter verkauft. Einfach clever, diese Dortmunder. Dumm nur, dass die Dauernörgler von der HypoVereinsbank den Anlegern geraten haben, die aktuell 2,70 Euro teure Borussia-Aktie zu verkaufen.“

Ich bin am operativen Geschäft nicht interessiert. Aber ich kenne Leute, die das können

In einem Interview mit der Sport-Bild (29.9.) sagt Florian Homm: „Ich bin überzeugt, dass die Aktie steigt. Der BVB befindet sich im Tal der Tränen, der Kurs auf einem „All Time Low“. Es ist sinnvoll, jetzt einzusteigen. Ich habe die Substanz des Vereins geprüft. Umsatz, Ertrag, Wirtschaftlichkeit, alles. Natürlich ist das aktuelle Bilanzergebnis nicht erfreulich. Aber ich sehe nur 10 Prozent Kursrisiko bei 100 Prozent Chance. (…) Ich habe über 50 Börsengänge begleitet. Ich habe mehrere tausend Arbeitsplätze geschaffen. Ich bin für mein Engagement mehrfach prämiert worden. (…) Das Management [des BVB] hat Fehler gemacht. Das Gute ist: Das Management räumt diese Fehler jetzt ein. Ich rechne damit, dass die Verantwortlichen in den nächsten sechs Monaten die Wende schaffen. Wenn nicht, muss man fähigere Leute einsetzen. (…) Ich bin am operativen Geschäft nicht interessiert. Aber ich kenne Leute, die das können. (…) Es geht bei einem Fußballverein nicht um das Ego einzelner Menschen. Es geht um Business. Der BVB ist ein börsennotierter Verein. Die Börse ist eine Plattform, um Geld zu verdienen. Das will ich. Das will auch Herr Niebaum. Aber wir brauchen künftig ein klares wirtschaftliches Denken beim BVB.“

Fußball erzeugt eine unvorstellbare Begeisterung

Herbert Hainer, Chef von adidas-Salomon, im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Euro (September)
Euro: Was unterscheidet adidas von Nike und Puma?
HH: Wir verstehen den Sport am besten. Wir entwickeln seit 50 Jahren Sportprodukte und beschäftigen uns am intensivsten mit dem Sport. Bei den Olympischen Spielen rüsten wir 26 von 28 Sportarten aus, und fast die Hälfte der Athleten tragen adidas.
Euro: Rechnet sich das?
HH: Ja, weil es mittel- und langfristig unser Image aufwertet. Bei Olympischen Spielen und Fußball-Meisterschaften können wir uns als die führende Sportmarke präsentieren, die die Athleten am besten betreut. (…)
Euro: Sie sind Hauptsponsor der Welt- und Europameisterschaften. Aber Sie kennt doch schon jeder. Wozu noch weiter sponsern?
HH: Natürlich kennt uns jeder. Aber nur, weil wir durch Sponsoring immer weltweit präsent waren. Würden wir heute das Sponsoring einstellen, würden wir einen schleichenden Prozess einleiten, der unserem Markenimage langfristig schaden würde. (…)
Euro: Ist Fußball für Sie der wichtigste Sportartikelmarkt?
HH: Emotional: ja. Tatsächlich ist Running, inklusive Walking, größer. Fußballschuhe trägt man nur, wenn man Fußball spielen will. Running-Schuhe kann man fast immer tragen.
Euro: Wie sehen Sie das Wachstumspotenzial für den Fußball insgesamt?
HH: Da steckt noch eine Menge drin. Die Bundesliga hatte im letzten Jahr erstmals über 10 Millionen Zuschauer, der World Cup 2002 und die Euro 2004 übertrafen sämtliche Erwartungen. Fußball erzeugt eine unvorstellbare Begeisterung. Gehen Sie zum FC Bayern auf die Ehrentribüne! Ob Edmund Stoiber, Boris Becker oder Thomas Gottschalk, alles was Rang und Namen hat, interessiert sich für Fußball.
Euro: Werden Potenziale bereits professionell ausgeschöpft?
HH: Es gibt ereine wie den FC Bayern, Real Madrid oder Manchester United, die das sehr professionell machen. Aber bei vielen anderen Vereinen in Deutschland und Europa gibt es Nachholbedarf, das steht außer Frage.

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