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Der kleine Kahn

Oliver Fritsch | Samstag, 16. Oktober 2004 Kommentare deaktiviert für Der kleine Kahn

Torhüter sind in aller Munde – Christof Kneer (BLZ 16.10.): “Womöglich ist Torwartspiel ab einem gewissen Niveau auch Geschmackssache, aber es gilt kaum als strittig, dass Frank Rost mindestens Deutschlands drittbester Torwächter ist. Er hat Reflexe, Schneid und eine unverschämte Konstanz, und er hat Pranken, die so riesig sind, dass sie zur Not als Dach über der Schalke-Arena durchgehen könnten. Aber Rosts Problem ist, dass alle immer denken, er sei 28. Dabei ist er 31. Er ist in seinen besten Torwartjahren jetzt, aber Kahn und Lehmann sind immer noch da. Und wenn sie mal weg sind, 2008 etwa, bei der EM, dann werden Hildebrand und Wiese in den besten Jahren sein, und er selbst ist dann 35. Rost hat die Ungnade der falschen [frühen?, of] Geburt, er gehört einer unglücklichen Zwischengeneration an, aber das allein ist nicht der Grund, warum es ein Mann von solcher Klasse auf nur vier Länderspiele bringt. Er hat es dem DFB auch nie leicht gemacht mit seinem Feuerkopftemperament. Frank Rost ist so etwas wie der kleine Kahn, und meist waren die Nationaltrainer der Meinung, dass es reicht, wenn sie den großen Kahn dabei haben. Rudi Völler hat das offen gesagt, vor der WM 2002, als statt Rost der artige Leverkusener Jörg Butt den dritten Torwartplatz abbekam. (…) Schalke hat nie ins DFB-Netzwerk hineingehört wie München oder Leverkusen. Vereinsintern, sagt ein Insider, habe Rost schon häufig mehr Unterstützung angemahnt – ihm schmeckt es nicht, dass Rudi Assauer seine Spieler nicht öffentlich anpreist wie Uli Hoeneß.“

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