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Mammasantissimo

Oliver Fritsch | Dienstag, 19. Oktober 2004 Kommentare deaktiviert für Mammasantissimo

Sehr schön! Felix Magath erschreckt heute wieder Turin. Birgit Schönau (SZ 19.10.) horcht in Turiner Seelen hinein: „Athen und Magath, diese Kombination löst beim italienischen Rekordmeister und seinen zwölf Millionen Tifosi ähnlich traumatische Erinnerungen aus wie das Fotofinish 1999 gegen Manchester bei den Bayern. „Magath“, sagt der sonst jedem Superlativ abgeneigte Dino Zoff, „das war der härteste Schlag meiner ganzen Karriere.“ Magath, seufzt Roberto Bettega, heute Juve-Vizepräsident, „so viele Jahre sind vergangen, aber es tut noch weh“. Bettega erwartete die Krönung seiner Karriere, als Magath ihm davonzog, „er hatte den Ball leicht angeschnippelt, und der flog an mir vorbei zu Zoff ins Tor“. Man erzählt sich, dass Giampiero Boniperti, der legendäre Juve-Stürmer und spätere Präsident, den HSV-Torschützen viele Jahre später traf und ihm zuraunte: „Verflucht sei der Tag, an dem du geboren bist!“ Felix Magath ist in Italien eine Legende. So oder so. Für die Juventini ein Mammasantissimo, ein Unaussprechlicher, einer, dessen Name fällt und der Abend ist gelaufen oder die Ehekrise eingeläutet. Und für die andere Hälfte Italiens – ein Held. „Magath eroe“, stand am Morgen nach dem Match, das keiner je vergessen hat, auf den Hauswänden in Rom und Neapel zu lesen. Magath, der Heros: stellvertretend für alle anderen Nobodys der Fußballwelt hatte er es der stolzen, erfolgsverwöhnten, arrogant von einem Titel zum nächsten eilenden Alten Dame gegeben. Auf der Website der organisierten Antijuventini www.antijuve.com steht Magath als „Idol“ gleich unter Francesco Totti, dessen AS Rom der Juve in der letzten Saison ein glattes Vierzunull verpasst hatte.“

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