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Skandalfigur der Boulevardpresse

Oliver Fritsch | Dienstag, 19. Oktober 2004 Kommentare deaktiviert für Skandalfigur der Boulevardpresse

Skandalfigur der Boulevardpresse

Adrian Mutu vom FC Chelsea steht (nicht nur) unter Dopingverdacht – Christian Eichler (FAZ 19.10.) kommentiert: „Der Niedergang von einem der begehrtesten Stürmer Europas zur begehrten Skandalfigur der Boulevardpresse brauchte kaum ein Jahr. Für rund 24 Millionen Euro aus Parma gekommen, war Mutu im Sommer 2003 einer der Top-Einkäufe des russischen Milliardärs Abramowitsch. Mit sechs Toren in den ersten fünf Spielen erfüllte er die Erwartungen. Doch nach dreizehn Partien ohne Treffer landete er im Abseits der Reservebank, gar im Reserve-Team mit den Nachwuchsspielern. Schlagzeilen machte Mutu trotzdem: mit einem Rosenkrieg (seine Frau, eine Fernseh-Moderatorin behauptete, von ihm geschlagen worden zu sein), den Affären mit zwei weiteren TV-Moderatorinnen („Hattrick“, schrieb die „Daily Mail“), dem unfreiwilligen Mitwirken in einem rumänischen Pornofilm; und noch im letzten Monat mit einer Verfolgungsjagd in Bukarest. Der Verkehrspolizei entkam Mutu so wenig wie den Dopingtestern.“

Ein Tor von Küste zu Küste

Eine Ode an Adriano von Peter Hartmann (NZZ 19.10.): „Veron schiebt Adriano vom Sechzehner den Ball zu, und der schwarze Riese beginnt seinen Traumtanz. Fast wie in Zeitlupe schlängelt er sich hakenschlagend zwischen zurückweichenden Udinese-Mittelfeldspielern durch, sieht den freien Raum hinter der Mittellinie, beschleunigt seine Gigantenschritte; die drei Gegner dribbelt er schwindlig bis zum Umfallen und zieht dann ab, von der Strafraumlinie aus, mit links. Ein Tor von Küste zu Küste. Dieses equilibristische Spiel mit Ball und Gegner – Erinnerungs-Blitze: Maradonas Solo, sein zweites Tor gegen England an der WM 1986 in Mexiko. Oder die Galoppaden des jungen Ronaldo. Und doch ganz anders: Maradona war klein, ein Zauberer, der den Ball als Trabanten beherrschte, mit millimetergenauer Virtuosität, Ronaldo ein Fluchttier, ein verletzliches Rennpferd, unwiderstehlich schnell in den frühen Jahren – Adriano ist Superman, kraftstrotzend, unangreifbar, mit dem Radar-Gefühl für jede Chance.“

vom Duell FC Porto gegen Benfica Lissabon gibt es viel zu erzählen NZZ

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