Ascheplatz
In Frankreich schrumpft der Marktwert des Fußballs
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| Freitag, 22. Oktober 2004In Frankreich schrumpft der Marktwert des Fußballs, stellt Rod Ackermann (NZZ 22.10.) fest: „Allenthalben ist Ernüchterung eingekehrt: Die beiden torlosen Unentschieden in den Heimspielen gegen Israel und Irland haben das Publikum verärgert, die Fernseheinschaltquoten auf TF1 verzeichneten einen leichten Rückgang (rund 10 Prozent weniger als 2003), und das selige Surfen auf den Erfolgen von 1998, 2000 und 2003 (Confederations Cup) hat der Einsicht Platz gemacht, dass „wieder ein Publikum aufgebaut werden muss“, wie es die Direktion der fürs Marketing des Nationalteams verantwortlichen Agentur ausdrückt. Mit dem bezeichnenden Zusatz: „Aber dafür braucht es Affichen.“ – Will heissen: Persönlichkeiten, die – werbetechnisch gesehen – imstande sind, einen Markennamen ganz allein zu tragen, ganz zu schweigen von ihrer tragenden sportlichen Rolle im Ensemble der Bleus. Solche Qualitäten besitzen nach dem Abgang von Zidane und Desailly im verbliebenen Kader einzig noch Thierry Henry, für Arsenal (aber nicht mehr in der Equipe tricolore) der Torschütze vom Dienst, und Fabien Barthez, der allzeit verlässliche Torhüter. Um deren Star-Status zu erreichen, hat die zweite Garde noch einen weiten Weg zurückzulegen. Grégory Coupet, der Ersatzgoalie, ist „ungefähr einen halben Barthez wert“, wie Marketing-Insider meinen, der Goalgetter Djibril Cissé kann von der Preiskategorie eines Henry vorerst nur träumen. Mangels sicherer Werte sehen sich die interessierten Grossfirmen unterdessen anderswo um. (…) Und dies, obwohl eine kürzlich veröffentlichte Studie belegte, dass vier Fünftel der 18- bis 24-jährigen Franzosen die Kooperation mit dem Fussball-Nationalteam als förderlich fürs Image eines jeden Wirtschaftsunternehmens empfinden.“