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Bundesliga

Respekt vor dem Zeugwart

Oliver Fritsch | Mittwoch, 27. Oktober 2004 Kommentare deaktiviert für Respekt vor dem Zeugwart

Thomas Doll, Hamburger Pädagoge – Christian Pander, Schalkes nächster Nationalspieler? (FAZ)

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Jörg Marwedel (SZ 27.10.) misst den Ertrag des Pädagogen Thomas Doll: „Was man als Trainer so alles bewirken kann, erfuhr Doll aus dem Hamburger Abendblatt. Ein Elternpaar berichtete von einem pädagogischen Erfolg. Bislang habe es dem Filius vergeblich beizubringen versucht, die Strümpfe richtig herumzudrehen, bevor er sie in die Wäsche werfe. Seit Doll aber bei seinem Amtsantritt genau dies „aus Respekt vor dem Zeugwart“ zur Regel für die Fußballer erklärt habe und man dem Jungen vorschlug, dieses Vorbild zu übernehmen, sei ein Wunder geschehen. „Der kleine HSV-Fan hält sich an die Vorgabe des Trainers“, schrieb der dankbare Vater und folgerte: „Man muss Fußballprofis offenbar bisweilen behandeln wie Kinder – und Kinder gelegentlich wie Fußballprofis.“ Wahrscheinlich hat sich Thomas Doll über die weit reichende Wirkung dieser Maßnahme selbst gewundert. Aber wenn die erste Woche des neuen Hoffnungsträgers etwas offenbart hat, dann ist es die Sehnsucht der Profis nach einer gewissen Ordnung, die sie unter Dolls in Disziplindingen wurschtigen Vorgänger Klaus Toppmöller vermisst hatten. Sogar Martin Pieckenhagen, der sich wie der letzte Kämpfer für den alten Coach in die Bresche geworfen und die eigenen Kollegen attackiert hatte, benennt nun die bisherigen Defizite: „Eine verunsicherte Mannschaft braucht klare Vorgaben. Bei uns wussten viele nicht genau, was sie auf dem Platz zu tun hatten.“ (…) Während Toppmöller verlangte, die Elf müsse problemlos zwischen mehreren Systemen wechseln und sie damit heillos überforderte, setzt Doll auf ein einziges System: ein 4-4-2, in dem sich jeder auskennt.“

Repräsentant des Schalker Generationswechsels

Christian Pander könnte Schalkes nächster Nationalspieler werden. Noch ein Lob für Jupp Heynckes – Richard Leipold (FAZ 27.10.): „Nach acht Bundesligaspielen und einigen Berufungen in die „U 21″ gilt das Talent schon als Kandidat für die Asien-Reise der A-Nationalmannschaft. Joachim Löw hat ihm „gute Leistungen auf der linken Abwehrseite“ bescheinigt. Panders Chancen stehen um so günstiger, da Philipp Lahm am Tag vor dem Länderspiel in Japan noch mit dem VfB im Europapokal antreten muß. Während Pander es als Nationalspieler in spe mit gleichaltrigen Konkurrenten zu tun bekommt, steht er in Schalke für einen Generationswechsel. Parallel zum Aufstieg des jungen Verteidigers verläuft der Abstieg eines Spielers, der als einer der letzten deutschen Profis das Klischee des verrückten Linksaußen erfüllt. Jörg Böhme, derzeit verletzt, gehört zu den Verlierern des ersten Saisonquartals. Nach nur zwei Kurzeinsätzen im linken Mittelfeld nährt er, nicht zum ersten Mal, Spekulationen über einen Vereinswechsel, obwohl er sich vor ein paar Wochen erst mit dem Vorstand darauf geeinigt hat, seinen bis Juni 2006 datierten Vertrag zu erfüllen. (…) Junge Spieler gefördert zu haben ist Heynckes‘ größter Erfolg in Schalke. So überholt manche seiner Methoden sein mögen: Heynckes hat den Jugendstil nicht nur propagiert, sondern auch praktiziert. So ist Pander unter den vielen Stars als Jungprofi nicht allein. Das Zusammenspiel mit Altersgenossen wie Altintop, Hanke, Delura und Lamotte hat ihm den Einstieg erleichtert.“

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