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Internationaler Fußball

Skandalverein

Oliver Fritsch | Montag, 1. November 2004 Kommentare deaktiviert für Skandalverein

Dirk Schümer (FAS 31.10.) beschreibt die Verhältnis in Rom: „Wann ist beim Fußball von einem Skandalklub die Rede? Wenn sich die Spieler rüpelhaft betragen. Oder wenn die Trainer kommen und gehen wie im Taubenschlag. Oder wenn eine verschwenderische Vereinsführung auf die Pleite zusteuert. Oder wenn Hooligans im Stadion den einen oder anderen Spielabbruch provozieren. Der AS Rom, noch vor drei Jahren ruhmreicher italienischer Meister, scheint im Augenblick, da sportlich der große Niedergang begonnen hat, nur mehr der Titel eines Skandalvereins sicher. Von den genannten Kriterien jedenfalls wird kein einziges verfehlt. (…) Der Frust über die miese sportliche Situation hat die ohnehin schon berüchtigten Fans derart in Rage gebracht, daß jedes Heimspiel zum Risiko für die Sicherheitskräfte wird – ein nahezu untrainierbarer Verein erzieht sich sein Publikum selbst. Die Krise des Hauptstadtklubs mit der römischen Wölfin im Wappen begann im Augenblick des Triumphes. Als nach langen Jahren der Abstinenz 2001 endlich der begehrte „Scudetto“, der Ehrenschild des Meisters, errungen war, offenbarte sich zugleich die Erschöpfung der Finanzen von Präsident und Eigner Franco Sensi, einem einst schwerreichen Bauunternehmer. Zwar wurden seine Männer unter Erfolgstrainer Fabio Capello mit feinem Angriffsfußball immerhin noch zweimal Meisterschaftszweiter, doch spätestens im letzten Jahr drohte nach schleppenden Gehaltszahlungen und Interventionen der Banken die Pleite. Der sentimentale Patriarch Sensi konnte den Kollaps mit Notverkäufen und der Beteiligung einer Bank zwar vorerst abwenden, doch war die Stimmung endgültig dahin.“

Ergebnisse, Tabellen und Torschützen vom Wochenende – NZZ

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