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VfB Stuttgart-Benfica Lissabon 3:0
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| Samstag, 6. November 2004Graziöser Ringkämpfer mit den Sprachen dieser Welt
Sehr schön! Roland Zorn (FAZ 6.11.) protokolliert gerührt ein Referat Giovanni Trapattonis, „Italiens bestem Botschafter in Deutschland“: „Trapattoni, noch immer klassisch-modern wie ein Gentleman der alten Schule gekleidet, sitzt auf dem Podium und versucht, seine Gedanken und Gefühle sprachlich zu bändigen. Dazu gestikuliert der Herr im grauen Nadelstreif mit den dazu passenden Accessoires, weißes Hemd, rote Krawatte, derart schwungvoll mit der rechten Hand, als dirigierte er im Nebenberuf die Lissabonner Philharmoniker. Der 65 Jahre alte Italiener präsentiert sich als liebenswertes Original, als graziöser Ringkämpfer mit den Sprachen dieser Welt, als charmanter Plauderer, der auf zielgerichtete Fragen überraschende, ausschweifende und schließlich doch einfache fußballphilosophische Antworten gibt. (…) Und so holt Trapattoni in einem multilingualen Potpourri mit italienischer Grundierung sowie deutsch-spanisch-portugiesisch-englischen Zutaten zu einer Erläuterung aus, die nicht mal er begriffen haben dürfte. Trapattoni hat sich kurz nach dem Abpfiff wie schon so oft in einem Irrgarten der wild durcheinanderschießenden Emotionen verlaufen. Er sieht schwäbische Kopfballungeheuer vor sich, die seine zierlichen Spieler überragt hätten, beklagt ein laienhaftes Abwehrverhalten vor „the first Tor“ und versteht nicht, warum Benfica nach guter erster Halbzeit klein beigab. Das alles in klare Sätze zu fassen, ist ihm in diesen Augenblicken nicht möglich. Und so sagt der Wortsucher nur noch achselzuckend: „Fußball ist Fußball.“ Alles lacht, auch Trapattoni. Das aber so feinsinnig, daß jeder spürt: Einer wie er will und kann sich nicht entschlüsseln lassen.“
FC Sevilla-Alemannia Aachen 2:0
Gestählt von den Erfahrungen am heimischen Tivoli
Daniel Pontzen (FR 6.11.) lobt die Verlierer: „Der Zweitligist war bei der Fortsetzung seiner Lustreise durch Europa dem prominenten Gastgeber lange Zeit ebenbürtig. Zwei Unaufmerksamkeiten in der Defensive der Aachener schlachtete der Tabellenzweite der Primera Division zum schmeichelhaften, wenngleich nicht unverdienten Erfolg aus. Gestählt von den Erfahrungen am heimischen Tivoli waren die Aachener unbeeindruckt von der imposanten Kulisse im steilwandigen Estadio Sanchez Pizjuan zu Werke gegangen.“