Ball und Buchstabe
Beckham wird Beckham spielen
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| Mittwoch, 10. November 2004Beckham kommt auf die Leinwand, frohlockt Eva Busse (FTD 10.11.): „In einem dreiteiligen US-Schinken, produziert unter anderem vom Rechtsaußen-Fundamentalchristen Mel Gibson, wird der blonde Mittelfeldspieler seine Kinokarriere beginnen. Oder genauer: Er wird sie vertiefen. Denn im kommerziellen Vorfilmprogramm ist er ohnehin präsent. Zur Zeit macht er Kinowerbung für Gillette. Doch künftig will Beckham auch auf der Leinwand bleiben, wenn alle endlich sitzen. Er hat offiziell bekannt geben lassen, dass er „Filmstar“ werden will. Also nicht „Schauspieler“, was mutig genug gewesen wäre, sondern „Filmstar“. Doch gegen Grandiosität haben die Briten nichts. Allerdings ist ihnen nun, drei Tage später, Erleichterung anzumerken, als Einzelheiten über Beckhams erste Rolle durchsickerten. „Zum Glück“, seufzt der Guardian, „wird seine schauspielerische Phantasie nicht allzu sehr strapaziert.“ Die Sensation ist perfekt: Beckham wird Beckham spielen. Und er ist nicht allein: Zinédine Zidane wird Zidane spielen. Raul wird Raul spielen. Drei Spitzenspieler von Real Madrid, drei Galacticos, haben sich von Hollywood einkaufen lassen. (…) Sportlichen Idealisten wird der glamouröse Missbrauch der drei Fußballgötter zuwider sein. Immer weiter entfernen sie sich vom Fußball, immer mehr dreht sich ihre Berühmtheit um ihre Berühmtheit. Beckham kuriert in letzter Zeit entweder seine Rippen unter dem Waschbrettbauch oder seine Ehe oder seine frischen Tatoos. Wenn er dazwischen Fußball spielt, ist das mittelprächtig durchwachsen.“