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Internationaler Fußball

Nivellierung nach unten

Oliver Fritsch | Dienstag, 16. November 2004 Kommentare deaktiviert für Nivellierung nach unten

Peter Hartmann (NZZ 16.11.) kritisiert die Entwicklung der Serie A: „Eine Art Katzenjammer erfasst den Calcio: Die unrealistische Aufstockung der Serie A auf 20 Mannschaften, Kompromiss-Ergebnis der noch unsinnigeren Aufblähung der Serie B auf 24 Teams im Sommer 2002 (die mittlerweile auf 22 zurückgefahren wurde), hat zu einer Nivellierung nach unten geführt. Walter Novellino, Trainer von Sampdoria Genua, fasst das Krisen-Lamento in einen Satz: „Zu viele Spiele, zu wenig Spektakel, zu hohe Eintrittspreise und eine Flucht der Zuschauer.“ Tatsächlich haben die Regisseure der Pay-TV-Übertragungen auf Sky Mühe, die leeren Tribünen auszublenden. Das Unbehagen der Klubs schlägt sich in der Polemik um die Wiederwahl des Lega-Präsidenten Adriano Galliani nieder: Der Geschäftsführer und Statthalter Berlusconis in der AC Milan ist bisher zweimal gescheitert. Eine Fronde der kleineren Klubs unter Führung des Fiorentina-Präsidenten Della Valle verlangt eine Umverteilung der Fernsehgelder, die nur für die Etablierten sprudeln.“

Georg Bucher (NZZ 16.11.) befasst sich mit dem Aufschwung des Espanyol Barcelona: „Paradestück ist die Abwehr, im Aufbau zieht Ivan de la Peña, sekundiert vom „Wasserträger“ Ito, die Fäden wie einst im FC Barcelona. Nach schwierigen Jahren in der Fremde erlebt der „kleine Buddha“ in einem familiären Klub den zweiten Frühling. Maxi Rodriguez und der aus Saragossa gekommene Dani, auch er in Barça gross geworden und ausgemustert, konkurrieren mit Tamudo um einen Platz im Angriff. Praktisch aus dem Nichts auf die hell erleuchtete Bühne getreten ist Oscar Serrano. Der 23-jährige Stürmer vom drittklassigen Klub Figueres brilliert an seiner neuen Arbeitsstelle im offensiven Mittelfeld. Vor einem düsteren finanziellen Hintergrund wurde das Kader formiert. In die Jahre gekommene, verhältnismässig hoch bezahlte Spieler wie Raducanu, Jordi Cruyff, Tayfun und Domoraud wurden abgegeben, Talente mit Perspektiven verpflichtet und Lücken ablösefrei geschlossen. Der sportliche Aufschwung schlägt sich in höheren Zuschauereinnahmen nieder, doch der Spielraum bleibt eng. Um ein Fünftel sind die Schulden in der letzten Saison auf über 54 Millionen Euro gestiegen.“

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