Ascheplatz
Warten auf die Wohltat des Kollegen Berlusconi
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| Freitag, 19. November 2004Peter Hartmann (NZZ 19.11.) zählt die Schulden in der Serie A: „Als grösster Verschwender steht Inter da mit einem Defizit von 97,9 Mio. Euro, das der Erdöl- Milliardär Massimo Moratti als Mehrheitsbesitzer und sein 18-Prozent-Kompagnon Marco Provetti Provera, Präsident von Pirelli und Telecom Italia, wie immer aus ihren Firmen-Etats mittels einer Kapitalerhöhung decken werden. Für jeden gewonnenen Punkt ihrer Mannschaft spendierten die beiden Mäzene umgerechnet 17,5 Mio. Euro. Lazio Rom folgt mit 86,25 Mio., das unter Zwangsverwaltung stehende Parma mit 85,9 Mio., die AS Roma mit 66,8 Mio. und der Landesmeister AC Milan des Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi mit 51 Mio. Auch Juventus rutschte mit 18 Mio. in den negativen Bereich. Der Zusammenbruch des Transferhandels verunmöglichte die buchhalterische Aufblähung des Marktwerts und damit ein beliebtes Scheingeschäft, nämlich das bilanztreibende Hin-und-her-Schieben von unbekannten Spielern zu Phantasiepreisen. (…) Es scheint eine stillschweigende Übereinkunft der Bosse zu geben, auf eine weitere Wohltat ihres Kollegen Berlusconi zu warten. Der Regierungschef hatte ihnen schon ein Abschreibungsgesetz geschenkt, das allerdings noch von der EU gekappt werden könnte. Der Schwindel geht weiter, auf hohem Niveau.“