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Bundesliga

Jederzeit erkennbarer Stil

Oliver Fritsch | Samstag, 20. November 2004 Kommentare deaktiviert für Jederzeit erkennbarer Stil

Uwe Rapolder vepasst Arminia Bielefeld einen „jederzeit erkennbaren Stil“ (FAZ) – „keine Brandreden in Freiburg“ (FR) – „in Leverkusen wird gespart“ (SZ)

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Jederzeit erkennbarer Stil

Fast hätte man Uwe Rapolder übersehen; ein Verlust wäre das gewesen, findet Roland Zorn (FAZ 20.11.): „Rapolder galt als schwierig, aufbrausend, überheblich, manchmal zynisch. Vor allem in den vier Jahren beim SV Waldhof Mannheim, den er 2001 um ein Haar in die erste Liga gehievt hätte, eckte Rapolder gelegentlich an. Als er danach beim Zweitligaklub LR Ahlen nicht richtig Fuß fassen konnte, schien eine zu großen Hoffnungen Anlaß gebende Karriere 2002 fast schon am Ende. Der ehemalige Zweitligaprofi Uwe Rapolder, der seine Trainerlizenz in der Schweiz erworben, dort den FC Monthey in die zweite Liga und den FC St. Gallen in die Nationalliga A geführt hatte, stand auf keiner Besetzungswunschliste im deutschen Profifußball mehr. Thomas von Heesen aber erinnerte sich daran, daß Rapolder in Mannheim einen Fußball praktizieren ließ, der immer auf der Höhe der Zeit war. Er holte ihn, nachdem Benno Möhlmann die „Alm“ verlassen hatte, zur Arminia. Und damit begann eines der Fußballmärchen dieses Jahres in einem Klub, der sich nach sieben Versuchen, oben anzukommen und oben zu bleiben, mit dem wenig schmeichelhaften Titel eines Rekordaufsteigers schmückt. (…) Das Bielefelder 4-2-3-1-System gilt als beispielhaft für einen Fußball, der auf Forechecking und Pressing basiert, der laufstarke Konterspezialisten begünstigt und viel Spielverständnis sowie ein hohes Arbeitsethos bei den Profis voraussetzt. Die Bielefelder Wiederaufsteiger haben sich seit Rapolders Arbeitsantritt Automatismen angeeignet, die ihnen zu einem attraktiven und jederzeit erkennbaren Stil verholfen haben.“

Keine Brandreden

Christoph Kieslich (FR 20.11.) schildert Freiburgs Besonnenheit: „Tapfer stehen die Freiburger einmal mehr eine sportliche Krise durch, die Arbeit nimmt ihren „normalen Gang“, wie Vereinschef Achim Stocker betont. Der weiß, dass ein langer, kalter Winter bevorstehen könnte, und das ist in der jüngeren Geschichte des Vereins auch nichts Neues, es sind ja immer nur die anderen, die sich darüber wundern, dass es im Breisgau keine Brandreden gibt, Spieler meutern oder zumindest mal der Trainer gefeuert wird. Selbst, dass ein paar Fans geifern, ist nicht wirklich außergewöhnlich. In solchen Situationen läuft zumindest einer garantiert zu bester Tagesform auf: Der Trainer selbst. Er schart seine Jungmänner dicht um sich, arbeitet mit ihnen akribisch an den „unforced errors“, den Flüchtigkeitsfehlern, empfiehlt den „Tunnelblick“ und rät dazu, sich „aus dem Wettbewerb, ,wer verbreitet am meisten Angst?‘, herauszuhalten“. Die Masche, wie jüngst in Rostock praktiziert, wo in der Kabine plötzlich eine Liste hing mit Namen und Fotos der Vereinsangestellten, um deren Job es bei einem Abstieg geht, ist in Freiburg unvorstellbar.“

Es wird gespart

Christoph Biermann (SZ 20.11.) beschreibt Leverkusens neuen Kurs: „Abgerissen ist in Leverkusen zunächst einmal nur die scheinbar endlose Kette von Tagen im Ausnahmezustand. Fast ein Jahrzehnt lang stand der manisch-depressive Klub vom Rhein entweder kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft oder drohte in den Abgrund der zweiten Liga zu stürzen. Doch in dieser Saison agiert die Mannschaft bestenfalls noch schizophren. Mit fünf Siegen aus sechs Spielen im eigenen Stadion stellt Bayer die stärkste Heimmannschaft dieser Saison, mit nur drei Unentschieden aus sieben in der Ferne aber auch das schlechteste Auswärtsteam. Zusammen ergibt das derzeit einen achten Platz, in Leverkusen lange nicht mehr erlebtes Mittelmaß. Es gibt den Verdacht, dass sich eine veränderte Vereinspolitik inzwischen auf dem Spielfeld ausdrückt. Wolfgang Holzhäuser hatte Mitte letzter Woche einige Journalisten zu einem Abendessen eingeladen und hielt bei dieser Gelegenheit eine Rede, die man auch als Regierungserklärung verstehen durfte. Das Manuskript (Titel: „Mit weniger mehr erreichen“) konnte man in gedruckter Form mit nach Hause nehmen. Holzhäuser bestritt darin, ein „Sparkommissar“ zu sein, wie ihn Zeitungen bezeichnet hatten. Er bestreitet aber nicht, dass bei Bayer gespart wird. In der übernächsten Saison wird der Personaletat auf die Hälfte reduziert sein, nimmt man die Spielzeit 2001/2002 zum Maßstab.“

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