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Bundesliga

Hamburger SV-VfL Wolfsburg 3:1

Oliver Fritsch | Dienstag, 23. November 2004 Kommentare deaktiviert für Hamburger SV-VfL Wolfsburg 3:1

Richtungsweisend

Wohin führt der Weg der beiden Mannschaften, Jörg Marwedel (SZ 23.11.)? „Betrachtet man eine Fußballsaison als Landkarte, auf der es eine Hauptstraße, viele Nebenwege, diverse Sackgassen und einige Kreuzungen gibt, dann könnte dieses Spiel eine Kreuzung gewesen sein. Der HSV wäre dann auf jene Strecke eingebogen, in deren Verlauf er „vielleicht noch viel weiter oben mitmischt“, wie Kevin Hofland respektvoll mutmaßte. Der VfL dagegen, dessen Trainer Erik Gerets diese Partie vorher als „richtungsweisend“ eingestuft hatte, ist wohl von jenem Weg abgekommen, der nach den Träumen ganz Verwegener auf dem noch zu bauenden Wolfsburger Rathausbalkon enden sollte. (…) Beim gestürzten Spitzenreiter ist Ratlosigkeit eingekehrt. Um die Harmonie im Team steht es keineswegs so gut, wie es nach den Siegen herausgekehrt wurde. So ließ der Belgier Kapitän Stefan Schnoor 90 Minuten lang vergeblich auf seinen Einsatz warten. Schnoor gilt als Wortführer jener Gruppe, die der argentinischen Fraktion im Team vorhält, sie stütze den angeblichen Ego-Trip des derzeit gesperrten Regisseurs Andres D’Alessandro, der die VfL-Spiele am liebsten als eine Art One-Man-Show inszeniere.“

Es war ein starkes Heimspiel

Ein deutlicher Sieg – Frank Heike (FAZ 23.11.): „Die Mannschaft des VfL war als Einheit aufgetreten – einheitlich enttäuschend (…) Wieder einmal durfte sich Thomas Doll in seiner Personalauswahl und seiner Taktik bestätigt fühlen. Es war ein starkes Heimspiel des HSV. Dabei imponierte das neue Zusammengehörigkeitsgefühl der Profis: Über Tore gejubelt wird jetzt gemeinsam im Kreise der Kollegen. Als Naohiro Takahara frei stehend ein Tor vertrottelte, wurde er sofort von Doll und Torwart Pieckenhagen getröstet.“

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Wie eine Ziehharmonika, die nicht funktioniert

Volker Kreisl (SZ 23.11.) hat mehr Courage erhofft: „Mit Respekt erreicht man vieles im Leben. Wer Respekt hat vor den Dingen, geht kein Risiko ein, überschätzt sich nicht und bleibt bei realistischen Zielen. Respekt kann Sicherheit geben und Standfestigkeit, und er kann Karrieren fördern, ein Fußballspiel aber, das macht er kaputt. (…) Der gegenseitige Respekt hatte jede Initiative zu Steilpässen, Dribblings oder Kombinationen abgewürgt, die Konter-Mannschaft aus Hannover wirkte von oben betrachtet wie eine Ziehharmonika, die bei Kälte nicht funktioniert. Eigentlich sollte sie sich gelegentlich öffnen, aber die zehn Feldspieler blieben brav in der eigenen Hälfte. Die Zugänge zum Tor von Robert Enke blieben versperrt, die Nürnberger mussten draußen bleiben, Torchancen gab es keine.“

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