Unterhaus
Das System Geyer ist abgestürzt
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| Mittwoch, 24. November 2004Matthias Wolf (BLZ 24.11.) kommentiert die Entlassung Eduard Geyers: „Die Klagen junger Profis über die Methoden des Eduard Geyer haben sich gehäuft. (…) Das System Geyer ist abgestürzt. Keine Frage, Geyer hat seine Verdienste. Energie im Pokalfinale, Energie in der ersten Liga, das waren großartige Erlebnisse. Seine drastische Wortwahl hat den Geschmack des Volkes ebenso getroffen wie jene Bilder, bei denen er seine Kicker den Berg hoch hetzte, bis sie sich erbrachen – so will der Fan die Millionäre schuften sehen. Doch zuletzt rief auch das Volk in Cottbus: „Geyer raus!“ Weil sie auf den Stehrängen gespürt haben, dass der Mann mit seinem Latein am Ende ist. Geyer hatte seine Zeit, und die hat er genutzt. Nun muss er gehen, denn Fußball ist ein Tagesgeschäft, in dem nach Punkten und Tabellenstand abgerechnet wird. (…) Es gibt längst andere Trainer aus den neuen Ländern, die aus viel weniger viel mehr machen. Christoph Franke in Dresden, René Müller in Erfurt oder Gerd Schädlich in Aue haben weniger Geld zur Verfügung und stemmen sich gegen die mächtige Konkurrenz. So wie Geyer – früher.“
Opfer seiner Erfolge
Stefan Hermanns (Tsp 24.11.) ergänzt: „Von der gefürchteten Einheit zwischen Spielern und Fans ist nichts mehr geblieben. Letztlich ist Eduard Geyer Opfer seiner Erfolge geworden. Nach drei Jahren in der Bundesliga hat ein Teil der Fans gedacht, die Bundesliga sei der Normalfall.“