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Ball und Buchstabe

Das ist reiner Journalismus

Oliver Fritsch | Freitag, 3. Dezember 2004 Kommentare deaktiviert für Das ist reiner Journalismus

Hagen Boßdorf im Gespräch mit Michael Reinsch (FAZ 3.12.)
FAZ: Was gibt die ARD – außer einigen Fußballspielen und dem Sponsoring des Radteams um Jan Ullrich – noch auf, um Harald Schmidt zu finanzieren?
HB: Die Eins auf dem Trikot hat damit nicht direkt zu tun, weil sie keine Ersparnis bringt. Dahinter steht die Entscheidung, die Marketing-Partnerschaft zu beenden. Was Harald Schmidt betrifft, ist die Entscheidung getroffen worden, die Investition für die ARD-Show aus dem Fußball-Etat zu bestreiten.
FAZ: Ist Fernsehsport nicht längst Teil des Unterhaltungsgeschäfts?
HB: Ich stimme zu, was die Wirkung von Sportsendungen betrifft. Die Zuschauer wollen zuerst Live-Sendungen sehen; jedes Sport-Magazin hat es wirklich schwer. Das gefällt uns Journalisten nicht besonders gut, weil wir in eine Sendung wie die Sportschau vielleicht mehr Mühe und Ideen stecken als in eine Live-Übertragung. Aber die Zuschauer schauen sich Sport- wie Unterhaltungssendungen an, denn diese sind spannend, es gibt gute und schlechte Helden, und keiner weiß, wie es ausgeht. Live-Sport funktioniert wie ein Krimi.
FAZ: Wo bleibt die journalistische Leistung?
HB: Sie besteht darin, die Dramatik eines sportlichen Wettbewerbs zu transportieren; im Fernsehen zunächst durch die Abbildung, dann aber auch durch alles, was das gesprochene Wort leistet. Das ist reiner Journalismus.

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