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Klingt wie Lob, ist aber Kritik

Oliver Fritsch | Mittwoch, 8. Dezember 2004 Kommentare deaktiviert für Klingt wie Lob, ist aber Kritik

2:1 gegen Greuther Fürth – guter Einstand für Rainer Maurer als Trainer von 1860 München, findet Claudio Catuogno (taz 8.12.): “Maurer genießt hohes Ansehen im Verein, und sollte er kurzfristig den Erfolg zurückbringen, könnte er mehr sein als nur eine Zwischenlösung. Für die Spieler wiederum wäre das der einfachste Weg, um Lorant zu verhindern. Unter dem hat der TSV 1860 seine größten Erfolge erlebt, und aus dieser Zeit ist offenbar die Sehnsucht geblieben nach Lärm und Härte und brüllender Autorität. Wenn Geschäftsführer Roland Kneißl über Rudi Bommer sagt, noch nie habe ein Trainer bei 1860 „einen so guten Umgang mit allen gepflegt“, dann klingt das wie Lob, ist aber Kritik. Den großen Abstand zu den Aufstiegsrängen lastet die Führung vor allem dem Trainer an. Zu nett, zu weich, zu verständnisvoll sei er gewesen.“

Im gleißenden Scheinwerferlicht

Nicht nur Elisabeth Schlammerl (FAZ 8.12.) empfindet Werner Lorants Bewerbung als peinlich: „Mit Jürgen Röber, wohl der Wunschkandidat des Klubs, wurden sich die „Löwen“ nicht einig. Und ein anderer hat sich selbst aus der Reihe der Kandidaten gekickt. Werner Lorant war im Stadion nicht nur von vielen Anhängern mit Transparenten vehement gefordert, sondern auch von Teilen des Münchner Boulevards in den vergangenen Tagen gepusht worden. Gegen Greuther Fürth tauchte er auf Einladung des DSF im Stadion auf, ließ sich vor dem Spiel auf dem Platz im gleißenden Scheinwerferlicht interviewen und ließ keinen Zweifel daran, daß er bereit ist für ein zweites Engagement in München. Dazu wird es aber nicht kommen, denn Lorants Auftritt fand wenig Gefallen bei den Verantwortlichen.“

Die Person Lorant ist nicht zu vermitteln

Auch Gerald Kleffmann (SZ 8.12.): „Lorant ist immer noch Lorant: selbstbewusst bis zur Schmerzgrenze. Bis gestern sah es sogar danach aus, als stoße der weißhaarige Igelkopf mit seiner Penetranz auf Gegenliebe, einige Fangrüppchen feierten ihn, dazu äußerte sich 1860-Präsident Karl Auer unglücklich, indem er zugab, „mit jedem“ möglichen Kandidaten zu sprechen. Auer, in seiner Funktion manchmal noch etwas ungeübt, musste gestern erkennen, dass die Person Lorant für die Mehrheit im 1860-Umfeld nur schwer und vor allem im Aufsichtsrat überhaupt nicht zu vermitteln ist.“

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