Ball und Buchstabe
Ihre Augen sitzen gut 40 Meter von ihnen entfernt
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| Donnerstag, 9. Dezember 2004Wie sehen eigentlich Blinde Fußball, Jürgen Bröker (Tsp 9.12.)? „Achim Töns hat seine Frau Petra an die Hand genommen. „Hier sind die Stufen“, sagt er. Dann tasten sich die beiden mit ihren Stöcken die Treppen hinunter. Bei jedem Heimspiel sitzen die beiden in ihren blauen Trainingsanzügen in der Südkurve, drücken sich die Kopfhörer auf die Ohren und dem FC Schalke 04 die Daumen. Anders als die meist 60 000 anderen Stadionbesucher sehen Petra und Achim Töns nicht das Grün des Rasens oder das blaue Fahnenmeer. Petra und Achim Töns sind blind. Ihre Augen sitzen gut 40 Meter von ihnen entfernt im Restaurant Schalker Markt. Dort hockt Karl-Heinz Witteck hinter einer Glasscheibe. In der einen Hand hält er ein Mikrofon, in der anderen die Aufstellungen. Eine Viertelstunde lang wird Witteck alles erzählen, was er sieht, ohne Pause. Dann wird er an seinen Kollegen Thomas Krawinkel übergeben. Witteck ist einer von vier ehrenamtlichen Blindenreportern auf Schalke. In Zweierteams schildern sie den blinden Gästen das, was in der Dunkelheit um sie herum passiert. Ein Service, den immer mehr Vereine anbieten. Bayer Leverkusen war im Oktober 1999 der erste Klub. Inzwischen sind Mönchengladbach, der Hamburger SV, Wolfsburg und Schalke hinzugekommen. Hertha BSC plant ein ähnliches Angebot.“
Es könnte sich um die Spätfolgen von Doping oder Schmerzmitteln handeln
Eine weitere schlechte Nachricht für Italiens Fußball – Peter Hartmann (NZZ 9.12.): „Italienische Fussballer haben ein 6,5-mal höheres Risiko, von der unheilbaren Muskelkrankheit ALS befallen zu werden, als die übrige Bevölkerung. Dies ist das alarmierende Ergebnis einer breit angelegten wissenschaftlichen Studie im Auftrag des Turiner Staatsanwalts Raffaele Guariniello unter 7325 Profis (…) Der Verdacht der betroffenen Spieler und ihrer Angehörigen, dem Guariniello nachgeht: Es könnte sich um die Spätfolgen von Doping oder exzessiver Anwendung von Schmerzmitteln handeln.“
Wir haben Fidel, der die ganze Zeit spricht
Maradona kehrt zurück, meldet Le Soir/Belgien (7.12.): „Diego Maradona steht vor der Rückkehr in sein Heimatland Argentinien, nachdem er in Kuba war, um sich dort einer Entziehungskur zu unterziehen. Am Montag wendete er sich in einer bekannten argentinischen Fernsehsendung an seine Fans und versicherte: „Keine Angst, mir geht es gut. Ich freue mich nach Buenos Aires zu kommen. Ich war total von der Außenwelt abgeschnitten. Ich bin lediglich ein Mal herausgekommen, als meine Töchter mich besuchten.“. Um sich die Zeit auf der kommunistischen Insel zu vertreiben, auf die er nach den Feiertagen zurückkommen muss, erklärte er, sah er fern, „wo wir Fidel haben, der die ganze Zeit spricht.“