Bundesliga
Ein erfolgreiches Team muss passen, muss zusammenwachsen, muss sich ergänzen
Kommentare deaktiviert für Ein erfolgreiches Team muss passen, muss zusammenwachsen, muss sich ergänzen
| Freitag, 10. Dezember 2004Thomas Kilchenstein (FR 10.12.) kritisiert die Verpflichtung Jörg Böhmes in Mönchengladbach: „Stark drängt sich der Verdacht auf, dass Borussia Mönchengladbach langsam, aber sicher nervös wird und sich in Aktionismus verliert. Mit dem neuen Stadion im Rücken sind die Borussen zum Erfolg verdammt, er lässt sich aber nicht erzwingen. Denn es gehört offenbar mehr dazu, als sich ein paar früher mal erfolgreiche Fußballer zusammenzukaufen und von einem „kleinen General“ trainieren zu lassen. Ein erfolgreiches Team muss passen, muss zusammenwachsen, muss sich ergänzen. All dies ist in Mönchengladbach nicht der Fall. Dort, so steht zu befürchten, sind die Zeichen der Zeit nicht erkannt worden: Dort klammert man sich an große Namen. Doch Namen, die Liga zeigt es Woche für Woche, sind nur Schall und Rauch.“
Horroszenarien aus dem Fundus deutschtümelnder Leitkultur-Verfechter
Javier Cáceres (SZ 10.12.) berichtet Zwist in Wolfsburg: „Mit jeder Woche des Misserfolgs nehmen auch die Meldungen über sich angeblich nicht einbindende Argentinier zu. Unter anderem wurde bekannt, dass D’ Alessandro und Thomas Brdaric im Training zum wiederholten Male aneinander geraten waren. Andere Nachrichten lesen sich wie Horroszenarien aus dem Fundus deutschtümelnder Leitkultur-Verfechter: „Nach wie vor kapseln sich die Südamerikaner ab, sprechen kaum Deutsch. Das geht so weit, dass Trainer Erik Gerets, 50, Spanisch lernt, um näher an die Stars heranzukommen“, empört sich die Sport-Bild. (…) Auch in der Chefetage registriert man aufmerksam den sich verfestigenden Mythos vom nicht integrierbaren, privilegierten Südamerikaner. Auch sie wüssten gerne mehr, etwa über den merkwürdigen Teamgeist, von dem Brdaric sprach, als er sich unter dem Hinweis auf die eigene Schleimspur („dass wir dankbar sein müssen, so einen Trainer zu haben“) über Nichtberücksichtigung klagte – und öffentlich an D’Alessandro herumnörgelte.“