Bundesliga
Mitverantwortung
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| Samstag, 11. Dezember 2004Wer hat den Schalker Erfolg gesät, Richard Leipold (FAZ 11.12.)? “Ralf Rangnick hat bei den Spielern wieder Lust auf Fußball geweckt und weiß sie offenkundig besser anzusprechen, zuweilen gar zu begeistern. Aber er ist klug genug, den Erfolg nicht für sich allein zu reklamieren. Rangnick würdigt auch die Arbeit seines Vorgängers. Gemeinsam mit dem beliebten Assistenten Eddy Achterberg hat der Schwabe zwar den Umschwung herbeigeführt, den Aufschwung haben andere mitzuverantworten, auch Heynckes. Der hochdekorierte Trainer vermochte die Meinungsführer im Team zwar nicht zu überzeugen und mußte schließlich feststellen, daß sie ihm die Gefolgschaft verweigerten. Heynckes hat aber eine Vorarbeit geleistet, von der Schalke nun profitiert.“
Sehnsucht nach einer grauen Maus
Christian Zaschke (SZ 11.12.) resümiert, eigenwillig, die Hinrunde: „Hannover 96 stand nach dem sechsten Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz. Konsequenz: Man hielt am Trainer fest. Der Hamburger SV fand sich am achten Spieltag ganz hinten ein. Konsequenz: Man feuerte den Trainer. Kaum zu glauben, aber Schalke 04 war tatsächlich in dieser Saison noch nicht Letzter, aber man feuerte den Trainer, weil der zwischenzeitlich erreichte Platz 16 mit diesem Kader so schlimm ist wie Letzter sein. Hannover mit altem Trainer, Schalke und Hamburg mit neuen Trainern spielten plötzlich richtig gut. Schön, dass sich daraus wirklich überhaupt nichts ableiten lässt, außer, dass man manchmal am Trainer festhalten sollte, manchmal eher nicht. (…) In jedem Jahr gibt es eine Mannschaft, die während der gesamten Saison das vollkommen abgenudelte Prädikat „erfrischend anders“ mit sich herumschleppen muss. Früher war das mal Freiburg, dann verschiedene Gäste, die sich schnell wieder aus der Liga verabschiedeten (Ulm, Unterhaching), weil sie irgendwann auch erfrischend schlecht wurden. Im vergangenen Jahr musste Bochum den erfrischend anderen Klub geben, und in dieser Saison hat freundlicherweise Mainz die Rolle des Klassenclowns übernommen. Dass dieser Klub erfrischend anders ist, wurde einem so oft aufs Brot geschmiert, dass es nervt und man sich in einem plötzlichen Anfall von Konservatismus nach einer richtig grauen Maus sehnt. “
„Junge Trainer wie Doll, Klopp, Götz und Schaaf haben sich in der Bundesliga mit Einfühlungsvermögen und Konsequenz Respekt verschafft“ (FR)