Internationaler Fußball
Weihnachtsmärchen von Liverpool
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| Montag, 13. Dezember 2004FC Everton, „Weihnachtsmärchen von Liverpool“ (FAZ) – FC Porto, „erfolgreichster Klub der Welt“ (BLZ) – Guido Buchwald scheitert knapp in Japans Meisterschaft
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Weihnachtsmärchen von Liverpool
Christian Eichler (FAZ 13.12.) erzählt vom überraschenden Erfolg des Tabellenzweiten FC Everton: „Es war einmal ein Klub, der stieg fast ab, Schulden hatte er auch, mußte deshalb den begehrtesten Jüngling der Welt ziehen lassen, und so beginnt das kleine Weihnachtsmärchen von Liverpool. Ein paar Monate nachdem der Wechsel von Nationalheld Wayne Rooney zu Manchester United Empörung und Depression bei den Fans des FC Everton auslöste, steht der Goodison Park kopf und die Tabelle auch: der Abstiegskandidat als Titelanwärter. (…) Everton 2004, das ist das Modell des defensiven Konzeptfußballs, das in diesem Jahr zu Europa-Eroberern wie Porto und Griechenland führte und nun bei vielen Sparklubs Mode macht. Moyes pflegt die Spielverderbertaktik Marke Rehhagel. Die „Roten“, die Fans des englischen Rekordmeisters FC Liverpool, können dagegen weiter von der Wiedergeburt alter Klasse nur träumen.“
Erfolgreichster Klub der Welt
Jens Weinreich (BLZ 13.12.) gratuliert dem FC Porto zum Weltpokalsieg: „Man kann es kaum wegdiskutieren: Dieser Verein des gerade wegen Schiedsrichterbestechung ins Fadenkreuz der Staatsanwaltschaft geratenen Präsidenten Jorge Nuno Rima Pinto da Costa ist derzeit der erfolgreichste Klub der Welt. Zwei Meistertitel, ein Pokalsieg, ein Erfolg im Uefa-Cup, einer in der Champions League, nun der Weltpokal – alles binnen zwei Jahren. Auch in der Champions League sollte das Team niemand unterschätzen. Porto agiert unter seinem spanischen Trainer Victor Fernandez taktisch vorzüglich und hat in allen Mannschaftsteilen vorzügliche Spieler.“
Am Ende rollten sie ihre Fahnen ein und guckten so traurig wie Guido Buchwald
Fast wäre Guido Buchwald mit den Urawa Red Diamonds Meister geworden – Ludger Schulze (SZ 13.12.) berichtet: „Die Reds sind Japans beliebtestes, aber keinesfalls erfolgreichstes Team. Als die Japaner 1999 eine Zweite Liga einführten, waren sie die Ersten, die das Angebot zum Abstieg annahmen. Doch als Buchwald zu Beginn dieser Saison kam, begannen die Diamanten plötzlich zu funkeln. Urawa erreichte erst das Finale des Ligapokals, und zuletzt auch das Endspiel um die Meisterschaft. Europäer mögen glauben, seit dem Abpfiff der letzten WM-Partie 2002 im Stadion von Yokohama ruhe der Ball in Japan. Das ist falsch, denn der Fußball hat einen weiteren Aufschwung genommen, die Stadien sind voll und die Begeisterung ist – begeisternd. 59 715 Menschen im wunderbaren WM-Stadion von Saitama machten mordsmäßig Stimmung, 90 Prozent von ihnen waren Fans der Reds, und sie sangen 130 Minuten, ohne einmal Luft zu holen. Am Ende rollten sie ihre Fahnen ein und guckten so traurig wie Guido Buchwald.“
Europas Fußball vom Wochenende: Ergebnisse, Tabellen, Torschützen NZZ