Interview
Es bereitet mir Freude zu sehen, das Richtige getan zu haben
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| Montag, 20. Dezember 2004Per Mertesacker mit Thomas Kilchenstein (FR 20.12.)
FR: Sie haben im heißesten Abstiegskampf von 96 Abitur geschrieben?
PM: Ja. Einmal habe ich freitags sechs Stunden Mathe-Klausur geschrieben und anderntags gegen Eintracht Frankfurt das Endspiel um den Klassenerhalt gehabt – und 3:0 gewonnen. Das war das Verrückteste.
FR: Jetzt leisten Sie Ihren Zivildienst ab in einer geschlossenen Einrichtung für geistig behinderte Menschen. Und leben quasi in zwei Welten. Wie schaffen Sie das?
PM: Am Anfang war es sehr schwer für mich. Vormittags habe ich um 10 Uhr Training, nachmittags gehe ich zu Behinderten. Ich habe mir diese Einrichtung ausgesucht, ich wollte da hin. Ich wollte Menschen helfen und bin für sie da. Ich muss für sie Essen machen, ich gehe mit ihnen spazieren. Ich musste anfangs viel lernen, ich musste sie erst einmal verstehen lernen: Das sind erwachsene Menschen, die kaum noch sprechen können, die allenfalls mit ein, zwei Gesten kommunizieren. Und es bereitet mir Freude zu sehen, das Richtige getan zu haben und diesen Menschen etwas Gutes tun zu können.
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