Internationaler Fußball
Junger Friese mit Geheimratsecken
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| Freitag, 7. Januar 2005Stefan Coppell (FAZ 4.1.) porträtiert Arjen Robben: „Der junge Flitzer mit den Geheimratsecken hat mit seinen Dribblings, Querfeldeinsprints und langgezogenen Flügelspurts, ob über rechts oder links, in gut zwei Monaten die Premier League im Sturm erobert und, hauptsächlich im verwirrenden Zusammenspiel mit seinem irischen Flügelpendant Damian Duff, etliche gestandene Abwehrreihen durcheinandergewirbelt. Hält der Friese dieses Niveau auch nur annähernd, wird er im Frühjahr Favorit bei den Wahlen zum „Spieler des Jahres“ in England sein. Robben war das fehlende Teilchen im Chelsea-Puzzle.“
Lieber Käseschnitten als Seezunge Meunière
Martin Pütter (NZZ 4.1.) beschreibt ein englisches Rezept: „Im FC Norwich City hält Delia Smith die Fäden in der Hand – sie ist in Grossbritannien als die Fernsehköchin bekannt. Doch nicht nur weil sie eine Frau an der Spitze haben, sind die „Canaries“ ein spezieller Verein. Norwich City stellt keine hohen Ansprüche und isst lieber Käseschnitten als Seezunge Meunière. Der Klassenerhalt ist für den Aufsteiger das Saisonziel, aber er soll nicht „koste es, was es wolle“ erreicht werden. Der 1902 gegründete Klub in der Hauptstadt der ostenglischen Grafschaft Norfolk will eher dem Beispiel von Charlton Athletic folgen. Anstatt wie andere den finanziellen Bogen zu überspannen, soll wie bisher gewirtschaftet werden. (…) Smith orientiert sich an ihren Prinzipien im Kochen: „Man kann 24 verschiedene Arten finden, thailändische Gerichte anzurichten, aber wichtig bleiben doch die Basisrezepte.““
Halluzinierender Hühnerhaufen
Georg Bucher (NZZ 5.1.) schildert Galiziens Baisse: „Mit dem Markenzeichen „Superdepor“ verbunden, war das Riazor-Stadion eine Festung gewesen. Inzwischen zählt Deportivo zu den heimschwächsten Teams und befürchtet, nächste Saison ohne internationale Einnahmen auskommen zu müssen. Der Wegzug des Marokkaners Naybet verwandelte die Abwehr in einen halluzinierenden Hühnerhaufen. Da die Aushängeschilder Fran und Mauro Silva im Mai ihre Karriere beenden, sind hohe Investitionen erforderlich, um den Verjüngungsprozess abzufedern. Angesichts von 28 Millionen Euro Verbindlichkeiten ein schwieriges Unterfangen. Celta konnte die Schulden vergangenes Jahr um 3 auf 34 Millionen Euro abbauen. Nach dem Abstieg sahen Luccin, Milosevic, Velasco, Edu und Juanfran keine Perspektive mehr in Vigo und verliessen den Klub. Im Vergleich mit Deportivo war der Fall tiefer, denn nach mehreren Anläufen im Uefa-Cup hatten die „Himmelblauen“ erstmals die Hürde Champions League genommen. Statt nach Madrid und London gehen die Reisen jetzt nach Ejido und Pontevedra.“
Real Madrid hat tatsächlich das sechsminütige Nachholspiel gegen San Sebastian gewonnen – Walter Haubrich (FAZ 7.1.) berichtet die Highlights: „Die Voraussage von Roberto Carlos, sein Landsmann und früherer Vereinstrainer bei Palmeiras könne ein Spiel in zwei Minuten gewinnen, hatte sich nicht ganz bewahrheitet; der brasilianische Coach brauchte drei Minuten. Ronaldo wurde unmittelbar nach dem Foul ausgewechselt, womit wieder eine halbe der insgesamt sechs Minuten für Madrid gewonnen war. Bei einem weiteren schnellen Angriff von Real Madrid pfiff der Schiedsrichter in der sechsten Minute ab.“
Der Spieltag in Italien, NZZ