Internationaler Fußball
Unrefereable
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| Donnerstag, 20. Januar 2005Raphael Honigstein (FTD 19.1.) schildert den Streit zwischen Alex Ferguson und Arsène Wenger: „Die seit der „Battle of the Buffet“ im Old Trafford eskalierte Fehde ist mehr als der Ausdruck tiefer Abneigung zwischen den beiden Meistertrainern. Die Sache hat, was Fergusons Rolle anbelangt, durchaus Methode – der Schotte weiß, dass seine Mannschaft gegen die spielerisch überlegenen Londoner immer dann gut aussieht, wenn die Partie sehr hart – um nicht zu sagen: brutal – geführt wird. Es ist ganz in seinem Sinne, bei Arsenal die Emotionen zu schüren. Gleichzeitig beweist das Theater aber auch, dass sich die Machtverhältnisse in der Liga verschoben haben. „Was wir hier sehen, ist die Politik von Schimpansen“, sagte der Psychologe Mark Van Vught dem Daily Telegraph. Wenger reagiert auf die Herausforderung von Ferguson, „weil er selber nicht mehr der unberührbare Anführer ist. Aber beide streiten in Wahrheit nur um den zweiten Rang – Mourinho ist jetzt das Alpha-Männchen“. Man darf gespannt sein, ob sich Ferguson bald den Portugiesen vorknöpfen wird, und ob der Chelsea-Trainer heute, wenn beide im Ligapokal aufeinander treffen, die Herausforderung ranggemäß ignorieren wird. Aber es ist die Aussicht auf eine neuerliche Pizzaschlacht, die die Massen elektrisiert. Beide Teams treffen sich am 1. Februar, und schon jetzt gilt das Spiel als „unrefereable“, unpfeifbar. TV-Kommentator Rodney Marsch hat deshalb empfohlen, in Italien um Hilfe zu bitten. Pierluigi Collina, bitte melden.“
Haßtirade
Christian Eichler (FAZ 20.1.) fügt hinzu: „Nun hat der Hooligan ein neues Biotop erobert: die Trainerbank. Mit seiner Haßtirade gegen den Rivalen Arsène Wenger in einem Zeitungsinterview hat der von der Queen geadelte Alex Ferguson den Schlagabtausch der Manager-Stars auf eine solche Härte gebracht, daß nun ein ganz unerwarteter Oberschiedsrichter aufgetreten ist: die Polizei.“