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Internationaler Fußball

Ich bin das Gute, alles andere ist schlecht – ich oder die andern

Oliver Fritsch | Dienstag, 25. Januar 2005 Kommentare deaktiviert für Ich bin das Gute, alles andere ist schlecht – ich oder die andern

Peter Hartmann (NZZ 25.1.) beschreibt den Manichäismus Berlusconis und den Konflikt mit Livorno: „Er musste die Kröte schlucken die Kröte schlucken, der Besitzer des preisgekrönten Artistenzirkus der AC Milan, auch wenn er selber, wegen seiner Pflichten als Ministerpräsident, der ein italienisches Kriegsopfer im Irak zu betrauern hatte, nicht zugegen war im einzigen Fussballstadion des Stiefels, das sich in der Hand seiner Feinde, der „Kommunisten“, befindet. Letzte Woche hatte Berlusconi als vorauseilender Wahlkämpfer (gewählt wird erst 2006) vor dem Elend gewarnt, das die Linken überall säen. Ich bin das Gute, sagte der Messias B., alles andere ist schlecht. Ich oder die andern. In Livorno siegten, sein Pech, die andern. Livorno ist diese Saison nach einem halben Jahrhundert Marginalisierung in die Serie A zurückgekehrt, mit einem feurigen Ultra-Stamm, der linke Parolen schwingt und im Hinspiel in Mailand im heissen September Wollmützen trug, um Berlusconi zu ärgern, der nach einer Haartransplantation den Kopf mit einer „Bandana“ verhüllte. Fast alle Tifosi-Kurven werden vom Lärm der Rechts-Sympathisanten und rechts- extremistischer Klüngel (wie etwa Lazio und die AS Roma) beherrscht und terrorisiert. Mit Ausnahme, welche Ironie, von Berlusconis Spielzeug: Der Anhang der AC Milan wurzelt traditionell in der Arbeiterschaft. Livorno ist aber auch Heimat und Klub des linksliberalen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi, der mit Berlusconi dauernd im Clinch liegt um die Verfassungsmässigkeit der Gesetze, die der Regierungschef zu seinem eigenen Nutzen schneidern lässt.“

Erfüllung des ewig jungen niederländischen Traums

Bertram Job (NZZ 25.1.) protokolliert das Lob für Hollands Tabellenführer AZ Alkmaar: “Der AZ hat sich so nachhaltig in der Spitzengruppe der heimischen Liga präsentiert, dass ihn inzwischen kaum noch jemand für eine Überraschungsmannschaft hält. Stattdessen regnet es jetzt Blumen. Nationaltrainer Marco van Basten hält den Fussball der Alkmaarder-Art zusammen mit dem des FC Barcelona für den zurzeit attraktivsten auf dem Kontinent. Ähnlich äussern sich holländische Kolumnisten, die in der Spielweise des AZ den ewig jungen niederländischen Traum wiederfinden – attraktiv nach vorn zu spielen und dabei auch noch erfolgreich zu sein. (…) Niemand mehr überraschen zu können, weil man sowieso schon arriviert ist – das ist die gar nicht mehr heimliche Vision, die in Alkmaar in Auftrag ist.“

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