Bundesliga
Wieder Gaukler
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| Samstag, 5. Februar 2005Richard Leipold (FAZ 5.2.) wundert sich, wie Peter Neuruer so schnell so viel Kredit verlieren konnte: “Auf den vielen Stationen seiner Karriere als Fußballtrainer ist Neururer nicht immer nur Gutes widerfahren. Dennoch hat er sich eine offene Art bewahrt und eine Diktion, die ihn als bodenständigen Westfalen ausweist. Deshalb war er stets auch dann einigermaßen beliebt, wenn der Erfolg ihn verließ, und das geschah oft schon nach kurzer Zeit. Nach all dem Pech und den Pleiten bei allerlei Klubs wähnte er sich beim VfL Bochum am Ziel. Der Wohlfühlfaktor entschädigte ihn lange für die geringen Möglichkeiten, die der Verein im Schatten der großen Nachbarn Schalke und Dortmund zu bieten vermag. In Bochum erfuhr Neururer endlich Respekt und vor allem Vertrauen. Auch die Fans, anfangs reserviert, schlossen den Trainer mit dem proletarischen Touch allmählich ins Herz. (…) Seit die Mannschaft an längst überwunden geglaubte Zeiten anknüpft und auftritt wie ein Absteiger, werden an der Basis die alten Klischees hervorgeholt. Die Vergangenheit hat Neururer eingeholt. Der beredsame Trainer erscheint manchem wieder als Gaukler, der mehr verspricht, als er zu halten imstande ist.“