Interview
Unsere Möglichkeiten müssen sich in den nächsten Jahren einmal in einem Erfolg spiegeln
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| Samstag, 12. Februar 2005Bernd Hoffmann mit Frank Heike (FAZ 12.2.)
FAZ: Inwieweit ist der Profifußball beim HSV kalkulierbares Geschäft?
BH: Man kann Meisterschaften nicht planen. Durch vernünftige Nachwuchsarbeit und ein gute Talentsichtung, durch richtige Trainerauswahl, vernünftige Vereinsführung und durch solides Wirtschaften muß man aber in einer Stadt wie Hamburg dauerhaft einen Platz im oberen Drittel erreichen können. Wir müssen eine Basis schaffen, die uns im oberen Drittel der Liga etabliert. Und wenn dann in einer Serie alles zusammenpaßt, die Bayern also acht bis zehn Punkte unter Niveau spielen, dann kann der HSV Meister werden. Unsere Möglichkeiten müssen sich in den nächsten Jahren einmal in einem Erfolg widerspiegeln. Ich will nicht von der Meisterschaft reden – aber es muß uns mal gelingen, in die Champions League zu kommen oder den Pokal zu gewinnen.
FAZ: Könnten Sie nur so mehr Einnahmen erzielen?
BH: Wir müssen unsere Kosten derzeit aus den 17 Bundesliga-Heimspielen finanzieren. Mit 20 bis 25 Spielen hätten wir natürlich mehr Einnahmen. Die wirtschaftliche Kraft Hamburgs ist unser Wettbewerbsvorteil. Wir nehmen mit einem ausverkauften Stadion von 55000 Zuschauern mehr ein als Hertha mit 74000 oder Dortmund mit 83000 Zuschauern, weil wir mehr VIP-und Sitzplätze haben. Unser Ziel muß immer der fünfte Platz sein, und die Spieler müssen wissen, daß sie empfindlich weniger verdienen, wenn wir Siebter oder Neunter werden.
FAZ: Glauben Sie, daß der Wettskandal Auswirkungen auf die WM in Deutschland hat?
BH: Der Effekt auf die WM wird bei null Komma null liegen.