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Champions League

Synchronschwimmer gegen Freistil

Oliver Fritsch | Mittwoch, 23. Februar 2005 Kommentare deaktiviert für Synchronschwimmer gegen Freistil

Ronald Reng (BLZ 23.2.) erläutert anhand Frank Rijkaards Bescheidenheit („eine einzelne Person ist niemals für den Erfolg eines Teams verantwortlich“) den Unterschied zwischen ihm und José Mourinho: „In einer Zeit, in der der Posten des Trainers eine Überhöhung wie noch nie erfährt, ist das ein schockierendes Bekenntnis. 2004 war das Jahr, als das System die Stars ersetzte, die Strategie der Trainer machte aus kleinen Teams große Sieger: Champions-League-Gewinner der FC Porto, Europameister Griechenland. Ein Trainer braucht keine Ausnahmefußballer mehr – er ist selber Star; ein Feldherr, der dank seiner systematischen Taktik aus einer ordentlichen Elf eine besondere macht. An Beispielen mangelt es nicht, ob José Mourinho, Co Adriaanse, Rafael Benitez oder gar Uwe Rapolder in Bielefeld. Der Fußball jedoch hat sich schon immer einen besonderen Spaß daraus gemacht, Gewissheiten gerade dann zu entkräften, wenn alle Welt an sie glaubt. Also kam Rijkaard, gibt statt des großen Strategen nur den netten Helfer seines Teams, und formte in Barcelona die spektakulärste Mannschaft dieser Saison. Am Mittwoch misst sich Barça mit dem FC Chelsea, ein Achtelfinale mit dem Flair eines Endspiels, die souveränen Anführer der beiden stärksten nationalen Ligen unter sich. Da wird der ganze Unterschied deutlich: Chelsea wird vom Portugiesen Mourinho trainiert, dem Prototypen des neuen Supertrainers. Mourinho steuert sein Team fern. Die Spieler sind Diener seiner Strategie, Synchronschwimmer auf Rasen. Rijkaard dagegen weist den seinen nur die Richtung. 4-3-3-System, aggressives Forechecking, das ist bei ihm ein Rahmen, den die Spieler im Freistil füllen. Mourinho will der beste Trainer sein. Rijkaard will nur das Beste in seinen Spielern stimulieren.“

NZZ-Bericht Bayern-Arsenal (3:1)

NZZ-Bericht Liverpool-Leverkusen (3:1)

NZZ-Bericht Real-Juve (1:0)

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