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Ball und Buchstabe

Lasst Giuliana frei!

Oliver Fritsch | Montag, 7. März 2005 Kommentare deaktiviert für Lasst Giuliana frei!

Die SZ (7.3.) zitiert Giuliana Sgrena nach ihrer Befreiung nach vierwöchiger Geiselhaft im Irak: „Einmal kam einer meiner Bewacher ganz aufgelöst zu mir – wegen Totti. Ja, Totti. Er war nämlich erklärter Tifoso des AS Rom und jetzt zutiefst erschüttert darüber, dass sein Lieblingsspieler mit einem T-Shirt auf den Fußballplatz gegangen war, auf dem stand: ,Lasst Giuliana frei“.“

Urkölsch

Philipp Selldorf (SZ 7.3.) verfasst einen Nachruf auf Jean Löring: „Große Hymnen werden nun in seiner Heimatstadt zu seinen Ehren verfasst werden, 1001 sämtlich einzigartige Anekdoten kommen wieder zur Aufführung. Löring, ein Selfmademillionär der Wirtschaftswunderära, Fußballer, Unternehmer und Patriarch der klassischen Art, war eine urkölsche Figur. Ausgestattet mit starkem Sippeninstinkt, ansteckend gesellig und fröhlich, emotional und manchmal auch sentimental, geschäftssinnig, raffiniert bis zur Verschlagenheit und gelegentlich recht rücksichtslos und renitent. Besonders wenn es um die Fortuna ging, die er als Privateigentum führte und clever versorgte. Verein und Vorsitzender bildeten eine untrennbare Einheit, der Klub war Teil seines Firmenimperiums, weshalb es auch unmöglich ist, zu ergründen, wie viel privates Geld er in den Fußball steckte. Standardsatz bei Geschäftsabschlüssen (ins Hochdeutsche übersetzt): „Und was springt dabei für meinen Verein heraus?““

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