indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

GAU?

Martin Hägele (NZZ 15.3.) blickt mit Klaus Allofs („Wer kann sich entwickeln, wer nicht?“), gelassen, zurück auf das Ausscheiden der Bundesligavereine im Europapokal: „Man muss in diesem Geschäft kontinuierlich lernen, wie das Beispiel FC Porto im vergangenen Jahr und heuer die vielgerühmten Kicker des französischen Champions zeigen. Auch Olympique Lyon brauchte vier nationale Meistertitel innerhalb […]

Die Stimmung hat sich gedreht

José Mourinho habe den Bogen überspannt, stellt Raphael Honigstein (FTD 17.3.) fest: „Chelsea hat sich bis jetzt konsequent hinter den Erfolgstrainer gestellt. Hinter den Kulissen aber ist man besorgt, dass das Ansehen des Klubs leidet. Geschäftsführer Peter Kenyon verhandelt gerade mit dem Bund der größten Vereine, dem „G14“, über eine Aufnahme und kann negative Publicity […]

Der liebe Gott stellt sich ganz bestimmt etwas anderes unter Fußball vor

Adriano schießt beim 3:1 Inter Mailands gegen den FC Porot drei Tore und sendet eine Botschaft (auch) an Birgit Schönau (SZ 17.3.): „Auf dem T-Shirt stand: Filipesi 4:13. Niemand verstand, was gemeint war. Fußballer pflegen nach dem Torjubel ganz anderen Seelenstriptease zu betreiben. Seit sich die Mode des T-Shirts mit Sinnspruch unter dem Trikot durchgesetzt […]

Kriegserklärung

Wolfgang Hettfleisch (FR 17.3.) stöhnt über die Kritik Manfred Amerells an Friedhelm Funkel, den Trainer Eintracht Frankfurts. Also Eintracht Frankfurts Trainer. Also handelt es sich um Kritik der Frankfurter Rundschau am Kritiker der Frankfurter Eintracht: „Irgendwie muss das mediale Dauerfeuer gegen das deutsche Schiedsrichterwesen Herrn Amerell auf die Synapsen geschlagen sein. Wie sonst lässt sich […]

Viele Vereine gehen wie Briefmarkensammler vor, deren Ziel ein volles Album ist

Sehr lesenswert! Erwin Staudt, Präsident des VfB Stuttgart und Quereinsteiger, mit Jan Christian Müller & Frank Hellmann (FR 17.3.) FR: Das Finanzchaos bei Borussia muss einen Wirtschaftsmanager wie Sie erschrecken. Haben Sie eine Erklärung dafür? ES: In Dortmund hat viel mit reingespielt. Offensichtlich schwebten Verein und Umfeld 1997, nach dem Gewinn der Champions League, auf […]

Der dümmste fußballerische Freitod aller Zeiten

Welchen Schluss zieht der FC Barcelona aus seinem Ausschieden gegen Chelsea, Ronald Reng (BLZ 16.3.)? „In Barcelona ist aus einer unvergesslichen Partie eine Grundsatzfrage geworden: Was bringt es noch, schön zu spielen? Barça, 16 Mal spanischer Meister und doch nie frei vom Komplex, dass die in Madrid noch größer sind, hat sich immer als Hüterin […]

Nicht, was wir gespielt haben, ist das Spiel, sondern das, was wir erinnern

Sehr schön! Eine Zweitliga-Exegese von Christian Zaschke (SZ 16.3.): „Gabriel Garcia Marquez hat seinen Memoiren ein schönes Motto vorangestellt: „Nicht was wir gelebt haben, ist das Leben, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern, um davon zu erzählen.“ Nimmt man diesen teuren Satz des Nobelpreisträgers und trägt ihn an einen eher schmucklosen […]

Ein bekümmerter Dinosaurier

Wieder nur Tabellenzweiter, Real Madrid ist gescheitert – Peter Burghardt (SZ 15.3.): „Die berühmteste Vereinsmannschaft aller Zeiten ist eine Karikatur, müde, satt und genervt. „Ein bekümmerter Dinosaurier“, schreibt El País, während den bunten Blättern allmählich die Metaphern ausgehen. Inzwischen ahnt auch der letzte Fan, dass Schöpfer Florentino Pérez vom Sport weniger versteht als vom Geschäft. […]

Ohne Fernsehhilfe wird der Schiedsrichter zerstört

Peter Hartmann (NZZ 15.3.), der ewigen Schiedsrichterdiskussion in Italien satt, befürwortet den Videobeweis: „Der Fussball hat ein aufgestautes Gerechtigkeitsproblem, das nicht in Italien gelöst werden kann. Das Fernsehen beginnt das Schauspiel aufzufressen, das es mit seinen Millionen füttert. Immer mehr TV-Kameras enthüllen die Fehler der Schiedsrichter. Und der Schiedsrichter erfährt die Wahrheit immer zuletzt. Früher […]

Äquivalent zu Ludwig XIV

Michael Reinsch (FAZ/Politik 14.3.) beschreibt den (aufgeklärten?) Absolutismus der WM-Organisation: „Franz Beckenbauer, Weltmeister als Spieler, als Trainer und als öffentliche Figur, vertritt mit Leichtigkeit die Bedeutung des Fußballs. Was er, völlig ohne Ironie immer wieder Lichtgestalt genannt, repräsentiert, erscheint als Äquivalent zum Gepränge am Hofe von Sonnenkönig Ludwig XIV. Was vor 350 Jahren die Bälle […]

Wie immer eine eigene Argumentationslinie

Philipp Selldorf (SZ 15.3.) beschreibt und deutet Worte und Gesichter der Bayern nach der Niederlage gegen Schalke: „Sowie Referee Herbert Fandel die Partie für beendet erklärt hatte, wendete sich Uli Hoeneß vom Geschehen ab und verschwand mit solcher Entschlossenheit im Kellergang hinter seiner Sitzbank, als ob ihm wie einst bei Sodom und Gomorra der Erzengel […]

Realitätstest steht an

Michael Horeni (FAZ 15.3.) kommentiert die Abwendung der Dortmunder Insolvenz: „Ob die schwarz-gelben Hasardeure tatsächlich mit einem blauen Auge davonkommen, wird erst die Zukunft zeigen. Dann muß das Sanierungskonzept nicht mehr nur Gläubiger und Anleger auf dem Papier überzeugen, sondern auch den Realitätstest bestehen – ein Unterfangen, bei dem der Klub in den vergangenen Jahren […]

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