Bundesliga
Egoismus und Selbstüberschätzung
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| Freitag, 1. April 2005Javier Cáceres & Jörg Marwedel (SZ 1.4.) beschreiben das schwierige Innenleben des VfL Wolfsburg: „Die Misserfolgsserie des Teams hat schonungslos offengelegt, was der neue Geschäftsführer Thomas Strunz vor seinem Amtsantritt im Januar bereits „gedacht, geahnt, gesehen“ haben will. Nun benennt der frühere Bayern-Profi das Übel, das er anfangs mit intensiven Gesprächen und gewagten Zielvorgaben („Wir wollen in die Champions League“) zu bekämpfen versuchte. Wen der Manager dabei besonders im Visier hat, ist unschwer zu erraten. Dieser Tage verbot er den umstrittenen Stars Thomas Brdaric und Andrés D’Alessandro, zu Sponsorenterminen zu reisen. Brdaric wurde gar von Erik Gerets gedrängt, trotz des Todes seines Vaters an einer Teamsitzung teilzunehmen – nicht gerade ein Zeichen fürsorglichen Betriebsklimas. D’Alessandro wurde immerhin ein Heimataufenthalt zur Beisetzung seiner Großmutter gestattet. (…) Auch der Führungsstil des öffentlich meist jovial wirkenden Belgiers scheint zum Problem zu werden. Sein Verhältnis zu D’Alessandro ist zerrüttet, das zu anderen Profis angespannt. (…) Gelernt hat man in Wolfsburg, dass teure Kickerstars das Image nicht immer verbessern. Bei einer Umfrage der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung („Wen würden Sie rausschmeißen?“) erwies sich ausgerechnet Thomas Brdaric als Topfavorit. Das vernichtende Urteil der Leser: Beim Nationalstürmer paarten sich mangelnde Teamfähigkeit und fehlende Identifikation mit Egoismus und Selbstüberschätzung.“