Ball und Buchstabe
Das Problem ist nicht neu
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| Freitag, 15. April 2005Gewalt im Osten bedrückt Ronny Blaschke (taz 15.4.): „Hierzulande ist das Gewaltproblem vor allem ein Problem des Ostens. Das belegt eine gerade publik gewordene Studie des Fanforschers Gunter A. Pilz. Und das belegen Zahlen. Sechsmal waren in dieser Zweitligasaison Fans der vier ostdeutschen Vereine an Ausschreitungen beteiligt. Nur einmal, beim Spiel Essen gegen Frankfurt, waren es Fans aus den alten Ländern. Doch warum hat sich der Hooliganismus vor allem in Dresden, Cottbus oder Erfurt manifestiert? „Das Problem ist nicht neu“, sagt Hans-Georg Moldenhauer, Ost-Vertreter im Präsidium des DFB. Schon in den Siebziger- und Achtzigerjahren wurde der Fußball im Osten als Plattform für Gewalt genutzt, öffentlich wurden die Vergehen selten. Die Gewalt im ostdeutschen Fußball ist aber kein reines Erbe der DDR. „Wo die sozialen Probleme heute am größten sind, neigen Menschen leider schneller zu Gewalt“, sagt Uwe Leonhardt, Präsident des FC Erzgebirge Aue. Vornehmlich Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren, oft unter Alkoholeinfluss, artikulieren ihren Frust durch Gewalt, bei Stadtfesten oder Demonstrationen – aber hauptsächlich beim Fußball.“