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Die Substanz seines Fleisches repräsentiert die wirtschaftliche Gesundheit des Vereins
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| Montag, 18. April 2005Andreas Bernard (SZ-Magazin 15.4.) erläutert das Prinzip Uli Hoeneß: „Wenn Uli Hoeneß mit der ganzen Fülle seines Körpers für das Wohl des FC Bayern einsteht, muss man das merkwürdig große Medieninteresse für seine Abmagerungskur um die Jahreswende gerade in diesem Zusammenhang sehen. Warum werden ganzseitige Zeitungsinterviews über den Verlust von 16 Kilogramm Gewicht geführt? Genau aus dem Grund, weil Uli Hoeneß mit dem FC Bayern identisch ist, weil die Substanz seines Fleisches die wirtschaftliche Gesundheit des Vereins repräsentiert. An das Schwinden dieser Substanz ist nicht nur die Befindlichkeit eines Privatmenschen gebunden, der seinen Gürtel wieder enger schnallen kann, sondern der Zustand des Vereins selbst.“
Drohung
Marcus Bark (BLZ 18.4.) erlebt Hoeneß, bellend vor Zorn: „Der eifrige ZDF-Reporter Rolf Töpperwien hätte am liebsten jeden Bayern abgebusselt, nachdem er von Uli Hoeneß verbal abgewatscht worden war. Töpperwien hatte sich die Frage erlaubt, ob es nicht glücklich gewesen sei, dass der in der 87. Minute eingewechselte Owen Hargreaves nach 89 Minuten und 40 Sekunden traf. Nach einem mittleren Wutanfall von Hoeneß einigten sich die Gesprächspartner darauf, dass es „schön“ gewesen sei. Danach fasste der Manager einen Entschluss. Mit hochrotem Kopf und erhobenem Zeigefinger drohte er Münchner Journalisten, in den nächsten Tagen gar nichts mehr zu sagen. Die Berichte über das Aus in der Champions League hatten ihm nicht gefallen.“
Tsp: Bei der Zeit-Matinee erobert Bayerns Manager Uli Hoeneß mit guten Geschichten das Publikum
Sonderrolle
Frank Heike (FAS 17.4.) beschreibt wohlwollend Weg und Ziel Thomas Brdaric’: „Beim Nationalstürmer, einem Weltmeister der Eigenvermarktung, wird etwas genauer hingeschaut, schnell entsteht Neid, und so kam es, daß Thomas Brdaric in wenigen Wochen des Jahres 2005 viele Wolfsburger Fans und Teile der Mannschaft gegen sich aufgebracht hat. Das ist eigentlich unverdient, denn Thomas Brdaric ist ein sympathischer Typ, der (oft) sagt, was er denkt und dazu noch gut und humorvoll parlieren kann. Seine Spielweise ist aufregend und riskant, dabei natürlich voller Fehler. Wenn aber die Tore fehlen, sind mediale Alleingänge und Sololäufe eben nicht gern gesehen. Brdaric hat dabei zuletzt wenig Fettnäpfe ausgelassen. Er fordert für sich eine Sonderrolle, weil er sich als Nationalspieler als etwas Besonderes fühlt. Daß er in Klinsmanns Rangliste allenfalls die Nummer fünf oder sechs ist, spielt für Brdaric keine Rolle. Man muß das verstehen: Er hat sich zäh und geduldig hochgearbeitet, lange in der zweiten Liga gespielt, und möchte im reifen Stürmeralter jetzt den Lorbeer ernten.“