Bundesliga
Folgekosten
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| Freitag, 22. April 2005Ein Kahlschlag? Michael Horeni (FAZ 22.4.) kommentiert Christian Hochstätters Scheiden: „Mit der Verpflichtung des neuen Managers Peter Pander sind die Altlasten der Ära Hochstätter, der eine Abfindung erhält, keineswegs verschwunden. Die Borussia führt zudem noch Trainer Fach auf der Gehaltsliste, Advocaat wird bis zum Saisonende bezahlt, dem Spieler Pletsch wurde nach Kritik am nun ehemaligen Sportdirektor fristlos gekündigt, der Vertrag mit Hausweiler aufgelöst. Aber diese Folgekosten der gescheiterten sportlichen Aufrüstung mitsamt ihren Querelen sind noch gar nichts im Vergleich zu den Konsequenzen, die ein Abstieg bedeuten könnte. Die Borussia steht schon jetzt vor einem kompletten sportlichen Neuanfang. Die Fallhöhe des Traditionsklubs, der hoch hinaus will, ist beträchtlich.“
Ungeduld
Stefan Hermanns (Tsp 22.4.) verweist auf die Schuld des Präsidenten: „Rolf Königs ist ein erfolgreicher Unternehmer, sein Fußballfachverstand aber steht in umgekehrtem Verhältnis zum wirtschaftlichen Erfolg seiner Unternehmen. Auch nach sechs Jahren in Borussias Präsidium fällt es ihm schwer anzuerkennen, dass Erfolg im Fußball sich nicht an Businesspläne hält. Seine Ungeduld ist der eigentliche Motor für die unerfreuliche Personalpolitik bei Borussia Mönchengladbach, und die Einstellung von Peter Pander ist nicht weniger von Panik geprägt, als es die Verpflichtungen der Trainer Ewald Lienen, Holger Fach und Dick Advocaat waren. Christian Hochstätter aber wird man dafür nicht mehr verantwortlich machen können.“
Opfer der Ungeduld
Christoph Biermann (SZ 22.4.) fügt hinzu: „Hochstätter wie der ganze Klub waren auch Opfer der Ungeduld des Präsidiums, das die wachsenden wirtschaftlichen Möglichkeiten sofort in sportliche Erfolge übersetzt sehen wollte.“
Keine Kontinuität
Gregor Derichs (BLZ 22.4.) ergänzt: „Die Personalpolitik des Traditionsvereins kommt einem Armutszeugnis gleich. „Unser Ziel ist es eigentlich, langfristige Engagements zu erfüllen. Wir halten nichts von Job-Hopperei“, räumt Königs ein. Drei Trainer und zwei Sportdirektoren in einer Saison geben Auskunft über das Personalgebaren des erfolgreichen Unternehmers Königs. Nacht-und-Nebel-Aktionen zur Verpflichtung neuer Kräfte sind üblich geworden in Gladbach, das einst stolz war auf seine Kontinuität. Die seit dem Tod des früheren Borussia-Präsidenten Adalbert Jordan im vorigen Jahr von Königs eingeführte harte Welle traf auch verdiente Spieler.“