Bundesliga
Regional orientiertes Binnensystem
Kommentare deaktiviert für Regional orientiertes Binnensystem
| Dienstag, 26. April 2005Warum kommen so viele Zuschauer in deutsche Stadien, mehr als in England, Spanien und Italien, deren Ligen stärker sind? Ein Erklärungsversuch von Philipp Selldorf (SZ 26.4.): „Es fällt schwer, den Boom auf die sportliche Qualität zurückzuführen. Zumal in Anbetracht des internationalen Bedeutungsverlustes der Bundesliga. Doch der Fußball in Deutschland besitzt eine Anziehungskraft, die er aus sich selbst heraus gewonnen hat. Die Entwicklung zur autonomen Institution wird getragen durch die neuen Stadien und die Befriedigung der Zuschauerbedürfnisse. Dabei bleibt die Bundesliga ein regional orientiertes Binnensystem mit enger Bindung ans heimische Publikum. (…) In England ist man stolz auf den Glamour, den der FC Chelsea oder der FC Arsenal verbreiten. Auf den deutschen Provinzialismus blickt man mitleidig herab. Den Deutschen ist das einerlei, solange ihr demokratisches Grundrecht auf die Bundesliga nicht angetastet wird.“
Schwaches Standing
Ulrich Hartmann (SZ 26.4.) befasst sich mit dem Transfer Delron Buckleys, dem fünften Bielfelder Spielerverlust: „Dass die Arminia zum Fußball-Discounter geworden ist, liegt am schwachen Standing und am limitierten Etat. Während Lense und Skela gehen, weil ihr Vertrag ausläuft und sie woanders mehr verdienen, zieht es Buckley weg, weil in seinem Kontrakt eine Ablösesumme von 425 000 Euro festgeschrieben ist. Unter Rapolder sind alle fünf an ihre vorläufigen Leistungsgrenzen gestoßen. Als Buckley vor einem Jahr vom VfL Bochum nach Bielefeld kam, hat sich kaum ein anderer Klub für ihn interessiert. Genauso war es bei Skela. Owomoyela war als Zugang vom Regionalligisten Paderborn ebenso ein unbekannter Name wie Nachwuchsspieler Langkamp. Rapolder hat sie mit seinem Konzept vom ganzheitlichen Fußball zu Stars gemacht, aber die Arminia kann sie nicht als solche bezahlen.“