Champions League
Tief verankerte Furcht vor einem Gegentor
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| Freitag, 29. April 2005Chelsea und Liverpool schießen kein Tor; Raphael Honigstein (taz 29.4.) vermisst das Englische und notiert den Witz, der auf der Pressetribüne kursiert: „Warum war Milan gegen den PSV Eindhoven ein so viel besseres Spiel gewesen? Da hatte nur eine italienische Mannschaft mitgespielt. Die mitgereisten Fans des FC Liverpool feierten das torlose Unentschieden natürlich wie einen Sieg. Dem neutralen Zuschauer aber hatte sich angesichts der spannungsfreien zweiten Halbzeit der unangenehme Eindruck aufgedrängt, soeben einem Gastspiel der Serie A beigewohnt zu haben. Nicht ungeschliffene englische Angriffslust, sondern die tief verankerte Furcht vor einem Gegentor ist in Italien die stilprägende Emotion. Und genau so hatte leider eben auch die von einem Portugiesen und einem Spanier zum Null-Event gecoachte „Battle of Britain“ über weite Strecken ausgesehen.“
Zweckoptimismus
Christian Eichler (FAZ 29.4.) beschreibt die Verfassung Chelseas: „Mourinhos gewohnte Selbstgewißheit wirkte diesmal ein wenig aufgesetzt, allzu durchschaubar als Zweckoptimismus. Auf der Zielgeraden der harten englischen Saison schleppt sich sein Team sichtbar müde dem Finale entgegen. Der Meistertitel ist kaum noch zu verlieren, doch die Champions League gegen das Schritt für Schritt gestärkte und am Ende deutlich frischere Team von Liverpool ist ein anderes Thema.“