Bundesliga
Kein Rücktritt aus freien Stücken
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| Montag, 30. Mai 2005Frank Heike (FAZ 30.5.) kommentiert die Kündigung Erik Gerets’: „Der Belgier geht, wie er kam: als aufrechter, stolzer Mann mit Prinzipien. Trotzdem ist er beim VfL Wolfsburg nach gutem Beginn gescheitert. Es ist klar, daß Gerets gehen mußte, weil sein Verhältnis zu Sportdirektor Thomas Strunz belastet war. Die beiden konnten einfach nicht miteinander arbeiten; sie stritten um Kompetenzen und neue Spieler, später um lächerlichen Kleinkram. Strunz hatte dann in einer Fernsehsendung Mitte Mai zwar verklausuliert, aber vernehmbar Gerets zum Schuldigen für den sportlichen Niedergang gemacht. (…) Es war kein Rücktritt aus freien Stücken. Es war ein Rücktritt, den der vom Hauptanteilseigner Volkswagen bestimmte Aufsichtsrat Gerets nahegelegt hat. Die Taktik war durchschaubar: Beim auf Sparkurs getrimmten Weltkonzern würde keine Abfindung wegen einer Kündigung fällig, und Gerets könnte sein Gesicht wahren, indem er die Entscheidung fällen durfte. So kam es. Eine freie Wahl war es nicht.“