Internationaler Fußball
Goldzeit
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| Dienstag, 7. Juni 2005Die Slowakei hat eine gute Chance, sich für die WM zu qualifizieren; für Ronald Reng (taz 7.6.) staunt nicht: „Es ist längst keine Überraschung mehr, dass es solche Überraschungen gibt. Mitte der Neunziger verwandelte sich der Fußball für immer, er wurde eine weltweite Freihandelszone. Der Ausverkauf der schwächeren nationalen Vereinsligen wurde beschrieen, weil nun plötzlich massenweise Norweger in England spielten, Bulgaren in Deutschland oder Kroaten überall. Doch für die Auswahlteams der kleinen Nationen war es der Beginn der Goldzeit. (…) Norwegen bei der WM 1994 war der erste, seitdem scheint ein Platz in der Endrunde für einen Überraschungsgast quasi reserviert. Slowenien übernahm die Rolle 2000 und 2002, Lettland 2004.“
WamS: Argentinien und Brasilien treffen aufeinander, die Partie wird von einer seit Jahren nicht mehr erlebten Welle aus Antipathie und Rassismus erfaßt
WM-Qualifikation: der Spieltag in Südamerika, NZZ
Gespür für den richtigen Moment
Rod Ackermann (NZZ 7.6.) kommentiert den Rücktritt Guy Roux’: „Ende – nach 44 Jahren. Teilweise überrascht, vor allem aber bedauernd, rieb sich toute la France die Augen. Konnte es denn wirklich sein, dass der Mann, der seit Menschengedenken als Markenzeichen eines der beständigsten Klubs des Landes galt, einfach so aufhört? War die Aussicht auf ein zusätzliches Amtsjahr null und nichtig? Fussball-Frankreich fällt es jedenfalls schwer, sich eine Szene ohne die Persönlichkeit auszumalen, die längst zur nationalen Institution geworden ist. Seit 1961 auf der Trainerbank von Auxerre, wo der einstige Mittelfeldspieler zahlreiche Talente – unter anderen Laurent Blanc, den späteren Captain der „Bleus“, und Djibril Cissé, jüngst mit Liverpool Champions-League-Gewinner – entdeckt, gefördert und ins grosse Geschäft katapultiert hatte, bewies Roux ein feines Gespür auch für den richtigen Moment zum Abtreten.“