Internationaler Fußball
Liebe auf den letzten Blick
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| Freitag, 10. Juni 2005Sehr schön! Spanien wird von seinen Zuschauern für das 1:1 gegen Bosnien/Herzegowina verehrt – Ronald Reng (BLZ 10.6.) vermutet die Rosa-Brille: „Lange hat die spanische Nationalelf auf ein bisschen Liebe gewartet. Das Land schien desillusioniert und gelangweilt von einem Team, das eines der besten der Welt sein sollte und doch seit Jahrzehnten regelmäßig versagt. Am Mittwoch hat es sie tatsächlich erwischt. Es war Liebe auf den letzten Blick zwischen der Nationalelf und ihrem Publikum, aber sie brach in ungezügelter Hemmungslosigkeit aus. Fußball ist wie Frühling: Er bringt die Gefühle zum Explodieren. Ein einziger Moment wie Carlos Marchenas Tor in der siebten Minute der Nachspielzeit, ein Tor, an das niemand mehr geglaubt hatte – und eine Elf und sein Publikum verlieren vor Glück den Verstand. Wenn ein Team Weltmeister wird, kann die Zuneigung nicht frenetischer sein – dabei war die Nationalelf gerade auf dem Tiefpunkt ihrer an Tiefen nicht armen jüngeren Geschichte angekommen. (…) Viel erinnert an Deutschland im Jahr 2000 unter Erich Ribbeck: Man weiß schon vorher, es wird nichts. (…) Es ließ sich ahnen, dass es den Fans nicht anders gehen würde als vielen in einer Frühlingsnacht: Wenn man am nächsten Morgen noch einmal hinschaut, fragt man sich: Wie konnte man nur?“
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