Internationaler Fußball
Sinn für Kreativität
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| Montag, 13. Juni 2005Michael Wulzinger (Spiegel 13.6.) befasst sich mit Argentinien unter Trainer José Pekerman: „Bei seiner Amtseinführung vor knapp neun Monaten zweifelten viele seiner Landsleute noch an seinen Führungsqualitäten. Nun wird der ehemalige Profikicker, der nach Beendigung einer bescheidenen Karriere Ende der siebziger Jahre seine Familie in Buenos Aires eine Zeit lang als Taxifahrer ernährt hat, als der Mann gefeiert, der das Zeug hat, dem fußballbesessenen Argentinien nach 20 Jahren endlich wieder den WM-Titel zu bescheren. Das ist bemerkenswert, weil Pekerman nicht der Wunschkandidat für den heiklen Job war. (…) Pekerman vertritt eine andere Spielauffassung als sein Vorgänger. Bielsa ordnete seine Akteure einem rigiden taktischen System unter und ließ sein Team nach europäischem Vorbild Kraft- und Ausdauerfußball spielen. Zuweilen kehrten die argentinischen Stars geschlaucht von ihren Einsätzen nach Europa zurück, gestresst auch von den Nebenwirkungen des legalen, muskelaufbauenden Stoffwechselprodukts Kreatin, das Bielsa ihnen verabreichen ließ. Pekerman hat mehr Sinn für Kreativität. Er verlangt keine Attacken und Spielzüge im Hochgeschwindigkeitstempo, dafür mehr Finesse und technische Dominanz. (…) Er hat Büchern viel zu verdanken. Seine bevorzugte Lektüre: Fachliteratur aus der Soziologie.“
WamS: Der stille Spielmacher Riquelme, einst als Maradonas Nachfolger gefeiert, polarisiert die Argentinier