Bundesliga
Suggestion einer Wichtigkeit, die nicht vorhanden ist
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| Montag, 25. Juli 2005Pimp my Cup – Richard Leipold (FAS 24.7.) lässt die heiße Luft aus dem Ligapokal: „Die DFL verfolgt das Ziel, den Prolog zu einem bedeutenderen Datum im Fußballkalender zu machen. Deshalb hat sie dem Wettbewerb, der einst als „Supercup“ gestartet ist, einen Relaunch verpaßt und eine frühere Philosophie verworfen. Bisher tingelte der Ligapokal über die Dörfer, mit dem Anspruch, die Provinz in der Sommerpause zur Bühne für die Stars zu machen. Öffentlich-rechtliche Fernsehsender kamen mit diesem Konzept zurecht. Im Verbund mit dem neuen Partner Premiere wandelt sich der Ligapokal zum Hochglanzprodukt, aufgelegt in Arenen neuester Bauart. Der rustikale Charme der Provinz weicht dem unaufhaltsamen Trend zum Event. Statt Meppen, Dessau oder Wattenscheid heißen die Austragungsorte nun München, Leipzig, Gelsenkirchen und Düsseldorf. „Wir wollen dem steigenden Zuschauerinteresse nachkommen“, behauptet DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus. (…) Um den erhofften Wertzuwachs über das rein Pekuniäre hinaus zu dokumentieren, hat der Veranstalter den Ligapokal offiziell zum „ersten Titel der Saison erklärt“. Dieses Etikett suggeriert dem Publikum eine Wichtigkeit, die nicht vorhanden ist.“
Ohne Tempo und Witz
Viertelfinals des Ligapokals – Ulrich Hartmann (SZ 25.7.) reibt sich den Schlaf aus den Augen: „Was da in zweimal 90 müden Minuten zu erleiden war, wurde nur noch durch die posttraumatische Analyse des neuen Liga-Geschäftsführers Christian Seifert übertrumpft, der trotzig bilanzierte, das neue Format des Ligapokals mit seinem deutlich gesteigerten Preisgeld und dem Auftakt-Auftritt in der Düsseldorfer Großarena veranlasse zu einem „eindeutig positiven Zwischenfazit“. (…) Dieser Ligapokal nach neuem Muster sollte nach dem Willen der DFL alles Dagewesene in den Schatten stellen, die Gesamtdotierung beläuft sich auf 5,2 Millionen Euro, wodurch die Liga die sechs teilnehmenden Klubs animieren wollte, möglichst in Bestbesetzung anzutreten. Aber mitten in der Saisonvorbereitung lassen sich eben weder konditionelle noch spielerische Idealzustände simulieren. Die Spieler der vier Mannschaften agierten also gänzlich ungezwungen, aber auch ohne Tempo und Witz.“
Volksbelustigung
Daniel Theweleit (FR 22.7.) schildert die gezielte Saisonvorbereitung der Bayern: „Wenn der FC Bayern seinen Sommer plant, geht es nicht nur darum, Laktatwerte zu senken, Muskelmasse aufzubauen, taktische Feinheiten zu erarbeiten und Zugänge zu integrieren. Die Münchner sind der reichste Klub der Bundesliga, und die Sponsoren, die das viele Geld nach München überweisen, verlangen bisweilen ein bisschen mehr, als einen Aufdruck auf der Sportkleidung. Deshalb hält sich der Meister in Bonn auf, wo Hauptsponsor Telekom sitzt, und muss hier für allerlei Volksbelustigung herhalten. (…) Die anstehende Asienreise hat auch einen faden Beigeschmack. Nach dem Bonner Sponsoren-Trainingslager folgt mit dem Ligapokal-Halbfinale schon das erste Pflichtspiel, bevor es losgeht nach Japan zur nächsten Tour, deren Hauptziel das Geldvermehren ist. Die ohnehin noch nicht vorbereiteten Spieler, die den Confederations Cup bestritten haben, werden da kaum einen geordneten Trainingsbetrieb geboten bekommen. Noch im Winter beschwerte sich Magath, dass Spieler wie Ballack mit der Nationalmannschaft nach Asien reisen mussten, jetzt macht sein eigener Klub genau so einen Ausflug.“
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