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Klassenunterschied

Oliver Fritsch | Mittwoch, 27. Juli 2005 Kommentare deaktiviert für Klassenunterschied

Roland Zorn (FAZ 27.7.) kommentiert die Asienreise des FC Bayern: „Business as usual – das gilt dieser Tage für 17 von 18 Fußball-Bundesligavereinen. Business unusual – das ist der Maßstab für den einen Klub ganz oben. Der FC Bayern München macht der Konkurrenz vor, was der überdehnte Begriff global player im sportlichen Alltag von internationalen Spitzenprofis wirklich bedeutet: Die nationale Spielklasse jederzeit im Auge und im Griff, gleichzeitig die Welt des Fußballs im Visier zu haben. (…) Doch mit einem Aushängeschild allein wird die Bundesliga in Fernost schwerlich gegen die Konkurrenz anglänzen können. Mißt man die 175 Millionen Dollar, die die Premier League aus ihrer Auslandsfernsehvermarktung erlöst, an den 15 Millionen Dollar, welche der Bundesliga aus Auslandslizenzen zufließen, zeigt sich der Klassenunterschied auf den ersten Blick. Die einen sind schon da und werden rund um den Erdball als Weltmarke geschätzt, die anderen kommen gerade an und müssen sich fragen lassen, ob es nicht schon zu spät ist.“

Leitfiguren mit Sex-Appeal fehlen

Auch Philipp Selldorf (SZ 27.7.) blickt auf die Konkurrenz: „Die Japaner haben derzeit beneidenswert viele Freunde in aller Welt. Die Erkenntnis, dass in Asien mit der Vermarktung des Fußballs viel Geld zu verdienen ist, hat zu lebhaftem Besuchsverkehr der Teams aus Europa und Südamerika geführt. Derzeit gastieren in Tokio außer München, Madrid und Manchester auch die Boca Juniors aus Buenos Aires und der AC Florenz, am Wochenende gibt sich der FC Barcelona die Ehre. Die Konkurrenz ist groß, und die Bayern haben noch viel nachzuholen. (…) Die Bundesliga muss bei ihren Bemühungen jedesmal feststellen, dass ihr die Leitfiguren mit dem entsprechenden Sex-Appeal fehlen.“

Negative Folgen

Auf Spiegel Online lesen wir: „Um den asiatischen Markt kämpfen derzeit viele europäische Clubs: Real Sociedad San Sebastian, Olympique Lyon sowie der PSV Eindhoven waren allesamt Gäste beim „Peace Cup“ in Südkorea. Dass solche Werbetouren aber auch negative Folgen haben können, beweisen die aktuellen Auftritte von Real Madrid. Lustlos und ohne Stars präsentierten sich die Spanier dieser Tage in China und Japan – entsprechend harsch fiel die Kritik bei den Fans aus.“

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