Interview
Dieser Verein wird immer meine Heimat sein
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| Donnerstag, 11. August 2005Jürgen Klopp im FR-Interview (11.8.)
FR: Magazine und Zeitschriften nutzen ihr Konterfei als Titelbild; das ZDF bedient sich ihrer Person als Experte. Haben Sie manchmal das Gefühl, das wird zu viel?
JK: Ich sage doch schon neun von zehn Sachen ab. Ich habe nichts forciert. Aber ich habe keinen Einfluss, wenn die Geschichten in den Heften auf die Titelseite gehoben werden.
FR: In der Wahrnehmung gehört Jürgen Klopp nach Mainz. Nur nach Mainz.
JK: Das Thema wird überstrapaziert. Fragen Sie Thomas Doll, ob er vorhat, ewig in Hamburg zu bleiben! Dass immer ich das gefragt werde, hat zwei Gründe: Zum einen der mangelnde Respekt gegenüber dem FSV Mainz 05, zum anderen, dass sich niemand vorstellen kann, dass sich dies hier weiter entwickelt. Dieser Verein wird immer meine Heimat sein, weil ich mit Menschen zu tun habe, die ich mag. Es kann durchaus auch noch sein, dass ich in einem, zwei oder drei Jahren noch hier bin. Und doch kann es auch sein, dass ich dann nicht mehr da bin. Das weiß ich heute nicht. Fakt ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, immer in Mainz zu bleiben, weil ich dafür zu neugierig bin. (…)
FR: Was ist ihre Alltagsarbeit in Mainz?
JK: Bei mir sind neue Spieler anfänglich verwirrt. Im Detail arbeiten wir völlig anders als etwa Ralf Rangnick, mit dem ich oft verglichen werde.
FR: Haben Sie ein Beispiel?
JK: Wir doppeln einen Gegenspieler an der Seite über den Außenverteidiger. Bei Rangnick, von dem ich damals aus Hannover Marco Rose bekam, wird der Außenspieler eher allein gelassen. Dort kommt vielleicht ein Mittelfeldspieler dazu und macht nach innen zu. Im ersten Moment ist so jemand bei uns irritiert.
FR: Was muss einer haben, den Sie holen?
JK: Es muss für unsere Verhältnisse ein außergewöhnlich guter Fußballer sein. Was sie gegen den Ball machen müssen, kriegen Spieler von uns auf die Festplatte gehauen.