Internationaler Fußball
Der Mythos lebt
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| Freitag, 19. August 2005Jürg Altwegg (FAZ 19.8.) kommentiert das glorreiche Comeback Zinedine Zidanes beim 3:0 gegen die Elfenbeinküste: „Offenbar waren der Rücktritt und die Rückkehr der Stars eine weitere Episode im permanenten Machtkampf zwischen den Führungsfiguren der Mannschaft und ihren wechselnden Trainern. (…) Auf den Tag genau elf Jahre nach seinem Debüt in der französischen Nationalelf war er Dreh- und Angelpunkt einer Mannschaft, die prompt so spielte, als sei der Kapitän auf die Kommandobrücke zurückgekehrt. Und es bleibt ihm vorbehalten, in der Stunde des Triumphes zur Besonnenheit aufzurufen. Der Mythos lebt, vielleicht zeigt er anhaltend Wirkung.“
Sommernachtstraum von Montpellier
Ralf Itzel (BLZ 19.8.) sieht die Vergangenheit: „Es war zu sehen, wie ein zuvor zerbrechliches Gefüge an Stabilität gewinnt. Das Team ähnelt schon wieder gefährlich demjenigen, das vergangenen Sommer in Portugal enttäuschte. Nur zwei Spieler in der Startelf waren bei der EM nicht dabei, und hätte sich Patrick Vieira beim Warmlaufen nicht verletzt, wäre es einer gewesen. Doch ob dieses Team die WM gewinnen kann, ist derzeit nicht das Thema. Zunächst ist dabei sein alles, und daran glaubt die Grande Nation wieder nach dem Sommernachtstraum von Montpellier.“
Persönliche Vergnügungssteuer
Don Berlusconi, der letzte Pate – Peter Hartmann (NZZ 19.8.): „Einst, zu Beginn der neunziger Jahre, hatten Silvio Berlusconi, Rupert Murdoch und der korrupte Glücksritter Bernard Tapie das schöne neue Fussball-Imperium entworfen, Fernsehen und Spiel in einer Hand. Murdoch ist als Raider bei Manchester United gescheitert, macht indes mit Sky fette Gewinne in der Premier League. Tapie stürzte in Marseille ab und verlor seine Anteile an TF 1. Einzig ‚Sua Emittenza’ hat die Vision verwirklicht. Seine Familienholding Fininvest meldete für das Jahr 2004 einen Reingewinn von 332 Millionen Euro. Die 28,5 Millionen Verlust seines Lieblingsspielzeugs AC Milan hat Berlusconi schweigend beglichen. Es ist seine ganz persönliche Vergnügungssteuer.“
NZZ: Benfica und Porto bauen auf holländische Trainer