Am Grünen Tisch
Halbherziges Angebot
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| Dienstag, 23. August 2005Roland Zorn (FAZ 23.8.) begutachtet die geäußerte Absicht Lincolns, für Deutschland zu spielen und zieht aufschlussreiche Vergleiche: „Einbürgerungen aus rein sportlichen Motiven sind derzeit nicht en vogue, zumal mit Pässen für vermeintlich deutsche Sportler – beispielsweise im Eishockey – vor Jahren reichlich Schindluder getrieben worden ist. Auch im Fußball hat es im übrigen so mancher mit der Seriosität seiner Argumentation zwecks Erwerbs eines deutschen Passes nicht übertrieben. So wollte der in die Türkei gezogene Brasilianer Ailton auch schon mal Deutscher werden, nachdem es mit dem geldwerten Wechsel ins Team von Qatar nicht geklappt hatte. Es gehört nicht viel Prophetie zu der Annahme, daß auch Lincolns halbherziges Angebot, für Deutschland Regie auf dem Fußballplatz zu führen, abschlägig beschieden wird. Eine Ablehnung hätte im übrigen nichts mit dünkelhafter Haltung zu tun, da Nationalspieler wie Asamoah, Kuranyi oder Klose auch nicht auf eine rein deutsche Vita zurückblicken – hier aber groß wurden und sich zu Deutschland bekannten, als sie noch weit davon entfernt waren, für Deutschland Fußball zu spielen.“
FAZ: eine Recherche über das Geschäft mit Jungtalenten