Deutsche Elf
Stratege im Dandyverdacht
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| Dienstag, 6. September 2005„Tim Borowski ist ein Sonderfall in Klinsmanns offenem Deutschland: fast immer dabei, spielt er fast nie“ – eine Empfehlung von Christof Kneer (SZ 6.9.): „Wenn nicht alles täuscht, dann hat das Land die Geschichte von Borowski schon einmal erlebt. Die Geschichte ist vielleicht fünf Jahre alt und sie ging so, dass das Land einem begabten, leicht schnöselig wirkenden Fußballer irgendetwas übel nahm, wobei das Land selbst nicht wusste, was. Der Fußballer war ein gewisser Michael Ballack, ein gut aussehender Profi, den das Land sofort im Dandyverdacht hatte; er könne nicht kämpfen, hieß es, ein Großer werde der nie. (…) Vielleicht ist es im Moment Borowskis Problem, dass sein Spiel eine gewisse Überheblichkeit ausstrahlt; auch DFB-intern gilt der selbstbewusste Profi als keineswegs einfacher Spieler, und dennoch lässt sich mitunter schwer verstehen, dass die DFB-Trainer ihrem Hilfe suchenden Team diesen Champions-League-erprobten Streiter vorenthalten. Dabei könnte das Ballack-Imitat aus Bremen genau jener Spieler sein, der den Originalballack an schwächeren Tagen entlastet. Er ist kein Solist wie Schweinsteiger oder Schneider, er ist ein Stratege, und entlasten kann er ziemlich gut.“
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