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Ascheplatz

Heuchler, Opportunisten, Erpresser

Oliver Fritsch | Dienstag, 6. September 2005 Kommentare deaktiviert für Heuchler, Opportunisten, Erpresser

Innenminister Otto Schily, Bayern-Manager Uli Hoeneß und ARD-Intendant Fritz Pleitgen wehren sich aus verschiedenen egoistischen Motiven mit Händen und Füßen gegen ein befürchtetes Fußball-Monopol Premiere; Marcus Theurer (FAZ/Wirtschaft 5.9.) kritisiert: „So schnell hat sich selten eine große Koalition der Heuchler und Opportunisten gefunden. Binnen Tagen formierte sich eine Abwehrfront, die angeblich nur ein Ziel eint: Fernsehübertragungen von Fußballspielen dürfen nicht im Bezahlkanal Premiere verschwinden, sondern müssen auch bei frei empfangbaren Sendern zu sehen sein. Pleitgen proklamiert gar ein Grundrecht auf Bundesliga. Das Bundesverfassungsgericht habe durch seine Rechtsprechung dem Bezahlfernsehfußball einen Riegel vorgeschoben, behauptet Hobby-Verfassungsrechtler Pleitgen. Brot und Fußballspiele für das Volk. (…) Die Fernsehrechte an der Bundesliga gehören den Vereinen, und wenn sie nicht wollen, daß diese ganz oder auch nur stärker als bisher ins Bezahlfernsehen abwandern, dann können sie dies einfach verhindern: Sie verkaufen die Rechte nicht an Premiere, sondern an andere Sender. Die Fußballvereine werden dann im Interesse des breiten Publikums ohne Fernseh-Abonnement auf Einnahmen verzichten müssen. (…) Wer eine Monopolisierung von Fernseh-Fußball betreibe, sei ein Erpresser, sagte Karl-Heinz Rummenigge. Das ist zwar eine kühne Behauptung, schließlich ist Fußball Unterhaltungsprogramm und kein lebensnotwendiges Medikament. Doch unabhängig davon wäre der eigentliche Erpresser nicht der Mautstation-Betreiber Premiere, sondern die Klubs, die ihm durch den Verkauf der Mautrechte erst die Möglichkeit dazu geben und in deren Taschen ein Großteil der Mehreinnahmen fließt.“

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