Internationaler Fußball
Reflexe
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| Dienstag, 11. Oktober 2005Vor dem Spiel Bosnien gegen Serbien – Ronald Reng (FR 11.10.) betont das Einende: „Es sind die Reflexe der Massenmedien, anlässlich des brisanten Spiels danach zu suchen, was Serben und Bosnier noch immer trennt, ein Jahrzehnt, nachdem sie sich gegenseitig umbrachten. Und vermutlich wird, wer sucht, finden: Beim Hinspiel in Sarajewo entrollten bosnische Fans ein Plakat: ‚Wir haben 250 000 Gründe, euch zu hassen.’ Die Zahl war nicht exakt, aber jeder wusste, dass die Toten des Kriegs gemeint waren. Einige serbische Fans antworteten mit Lobgesängen auf den Kriegsverbrecher Radovan Karadzic. Doch warum will niemand sehen, dass die große Mehrheit im Stadion und auf dem Spielfeld noch immer mehr verbindet als sie trennt?“
Identifizierung
Daniel Theweleit (FR 11.10.) kommentiert die Qualifikation der Neulinge Angola, Togo, Ghana und Elfenbeinküste: „In Afrika ist der Mythos von den eigentlich chancenlosen Außenseitern, denen irgendwie doch der große Erfolg gelingt, Lebenselixier und Hoffnungsspender. Und am Wochenende erhielt er eine unerwartet intensive Entsprechung in der Realität. (…) Die Schwarzafrikaner werden im nächsten Jahr mit Togo, Ghana, Elfenbeinküste und Angola fiebern. Südlich der Sahara identifizieren sich fast alle Menschen mit den jeweiligen Vertretern des Kontinents, auch wenn es nicht das eigene Land ist. Deshalb steigt mit einer WM-Teilnahme für die Überraschungsteams nicht nur weltweit das Ansehen, sondern – was noch wichtiger sein kann – das Renommee in Afrika.“
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