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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Am Grünen Tisch

Pose

Oliver Fritsch | Donnerstag, 13. Oktober 2005 Kommentare deaktiviert für Pose

Joseph Blatter wirft den großen und reichen Vereinen Europas Gier vor; Thorsten Jungholt (Welt 13.10.) hält das für Heuchelei: „Viele Entwicklungen, die der Fifa-Präsident beklagt, sind in der Tat bedenklich. Die Schere zwischen vermögenden und darbenden Vereinen, Ligen sowie Nationalverbänden klafft zunehmend auseinander und gefährdet den funktionierenden Wettbewerb. Auch das maßlose Geschäftsgebaren vieler Spieleragenten und der Handel mit minderjährigen Talenten verlangen nach innovativen Lösungen. Die liefert Blatters Kampfrhetorik allerdings nicht. Hinter seiner rüden Attacke gegen die Reichen steckt die Angst vor dem Verlust der absoluten Kontrolle über den Weltfußball. Es geht um den alleinigen Machtanspruch der Fifa, der von den europäischen Topklubs zuletzt etliche Male in Frage gestellt wurde. Die Vereine wollen Abstellungsgebühren für ihre Nationalspieler von der Fifa, sie wollen Versicherungen für ihre Profis, und sie klagen vor Zivilgerichten, um ihre Ziele zu erreichen. Um diese Streitfälle zu lösen, bedarf es mehr, als sich selbst in der Pose des Superhelden zu inszenieren. Blatter muß seine Macht teilen, die Klubs einbeziehen statt sie an den Pranger zu stellen.“

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