Ascheplatz
Kanäle
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| Donnerstag, 3. November 2005Die DFL hat die TV-Rechte für die Bundesliga ausgeschrieben und hofft auf viel Geld, doch Frank Hellmann (FR) empfiehlt den Blick aufs Wesentliche: „Was auch immer die geschäftstüchtigen Macher austüfteln: Von den in England, Spanien oder Italien erzielten Einnahmen wird die DFL ein gutes Stück entfernt bleiben. Insofern ist auch darüber nachzudenken, warum Berater hanebüchene Provisionen und Profis horrende Handgelder kassieren. In diesen Kanälen drohen Mehrerlöse zu versickern – ohne dass es die Liga entscheidend voran bringt. Erst wenn auch Talentförderung und Trainingsmethodik ähnlich innovativ betrieben werden wie die Ausschreibung der TV-Rechte, ist die Liga wirklich auf einem guten Wege.“
FR: Was DFL-Geschäftsführer Christian Seifert an Stallgeruch fehlt, macht er mit kühner Strategie fürs Pokern um die Bundesliga-Fernsehrechte wett
Einschüchterung
Die Fifa wird weiter für ihre Rigorosität gerügt, mit der sie ihre Sponsoren vor Konkurrenz schützt. Beim Confederations Cup warnte die SZ mit Blick auf die WM 2006: „Aus Deutschland wird Fifa-Land und aus dem DFB eine Art Handlanger der Fußball-Weltregierung, der sich Widerspruch nicht leisten mag – zu eindeutig ist die Hierarchie festgelegt.“ Heute ergänzt Marcus Pfeil (Zeit): „Die WM-Städte versuchen, rund um die Stadien exklusive Werbeflächen für die Sponsoren der Fifa zu schaffen – mit absurden Folgen. (…) Was Fifa und OK nicht zugeben, ist, dass sie sich in ihrem ehrgeizigen Bemühen, möglichst viel Geld mit der WM zu verdienen, manchmal verstolpern. Und dass sie sich zudem auf rechtlich unsicherem Grund bewegen. Natürlich wurde die ‚Bannmeile’ und das ‚kontrollierte Gelände’ vor allem geschaffen, um den offiziellen Sponsoren eine konkurrenzfreie Fläche zu liefern. Wer wie die Fifa mehr als 700 Millionen Euro einnimmt, muss Gegenwerte bieten. Gleichzeitig vergibt die Fifa aber die erwähnten Public-Viewing-Lizenzen. Diese wiederum erlauben, dass Konkurrenten der offiziellen WM-Sponsoren auf der Leinwand werben, was in manchen Fällen dazu führt, dass eine Fifa-Lizenz der anderen widerspricht. (…) Die Fifa schüchtert ein, und sie macht dabei selbst vor großen Namen nicht Halt. So mussten die Organisatoren des Confederations Cup in einer Eishalle unweit des Nürnberger Frankenstadions die Geldautomaten der HypoVereinsbank mit einem neutralen Klebeband abdecken – zum Schutz des nationalen Förderers Postbank. Auf dem Dach der gegenüberliegenden Mehrzweckhalle prangte vor dem Turnier noch der Schriftzug der Nürnberger Versicherung – während des Turniers mussten ihn die Veranstalter zum Schutz der Hamburg-Mannheimer – ebenfalls nationaler Förderer – verhängen.“